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Matzbach

Posted on 7.7.2020

Wer Hochspannung sucht, ist hier falsch. Wieder einmal legt Frau Leon einen Kriminalroman vor, der spannungstechnisch allenfalls vor sich hinplätschert. Ermittlungen hinsichtlich Bücherfrevels, in einer Bibliothek werden Bücher gestohlen bzw. Seiten herausgeschnitten, führen zur Ermordung eines vermeintlichen Zeugen (etwa zur Hälfte des Romans). Ein Dauergast, der die Vorgänge möglicherweise beobachtet hat, wird ermordet in seiner Wohnung aufgefunden. Aber ist der Ex-Priester tatsächlich nur ein Zeuge? Brunetti ermittelt in bekannter Manier, bis ihm die Lösung des Falls beinahe vor die Füße fällt. Warum trotzdem vier Sterne? Einfach, weil man sie gern haben muss, den Guido und seine Frau Paola. Nicht nur, aber vor allem in ihren Gesprächen wird ein trübes Bild italienischer Wirklichkeit vorgeführt. Wo sonst - außer vielleicht am Berliner Flughafen - kann es sein, dass sinnlose Großprojekte verwirklicht werden, beschlossen von Politikern, die an den Unternehmen beteiligt sind. Für Leon-Liebhaber gilt: wieder mal bestens bedient, alle anderen solten vieleicht die finger von diesem Roman lassen.

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