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Matzbach

Posted on 7.7.2020

Nicht aller guten Dinge sind drei. Nachdem mir der erster Roman dieser Reihe um den Tatortzeichner Julius Bentheim sehr gut, der zweite gut gefiel, las ich den aktuell erschienen dritten Teil kurz darauf und ward enttäuscht. Kurz nach seiner Rückkehr aus dem deutsch-österreichischen Krieg von 1866 werden Julius und sein Freund Albrecht erneut von der preußischen Polizei um Mithilfe gebeten. Es wird ein Einbruch in ein historisches Museum angekündigt, der durch ein Ablenkungsmanöver auch gelingt. Doch schnell stellt sich heraus, dass auch dieser Einbruch selbst nur ein Ablenkungsmanöver ist, es geht tatsächlich um eine Diebstahlserie. Eine Bande klaut Edelsteine, die aus dem antiken Ägypten stammen. Julius und Albrecht nehmen die Spur auf, die sie bis nach Ägypten führt, mitten hinein in eine Verschwörung zur Ermordung des Khediven, des Statthalters des türkischen Sultans in Ägypten, führt. Auch die private Geschichte Julius' wird fortgesponnen, wenn auch auf eine tragische Art und Weise, doch zumindest am Ende zeichnet sich diesbezüglich ein Licht am Horizont ab. Warum nun die nur mittelprächtige Bewertung? So richtig zu fesseln vermag der Roman nicht, außerdem empfinde ich es als großen Schnitzer, dass der deutsche Student Albrecht in Kairo einen gerade zuvor niedergeschlagenen Müezzin offensichtlich auf deutsch fragt, ob es noch einen weiteren Ausweg aus dem Minarett gäbe. Natürlich bekommt er eine Antwort. Wenn Kommunikation zwischen Angehörigen verschiedener Völker doch immer so einfach wäre.

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