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„Wir sind alle kaputt, Autumn.“ Eine bewegende Geschichte vom Überwinden der Vergangenheit und der gemeinsamen Liebe zum Sport. »Autumn Leaves« ist inzwischen der 11. Band der Sports-Romance Serie Read! Sport! Love! von Piper Gefühlvoll. Die Bände der Serie stammen von verschiedenen Autorinnen und hängen inhaltlich nicht zusammen, aber in jeder Geschichte stehen Sport und große Gefühle im Zentrum. Die Autorin Sabrina Heilmann hat für mich alles vereint, was ein gutes Buch haben muss: Liebe, Tiefe, Humor, etwas Dramatik und ein Ausflug in die Sportwelt, der genau die richtige Beachtung findet. Sofort steigt man in die Handlung ein, so mag ich es am liebsten und man wächst mit den kommenden Erklärungen und Entwicklungen mit. Von Beginn an erlebt man mit in welch einer Lebenssituation Autumn gerade steckt und wie sie ihren Weg in eine bessere Zukunft findet. Dabei lässt sich einiges hinter sich, doch immer mit der Angst im Nacken, wieder davon eingeholt zu werden. Ich bin völlig in die Geschichte eingetaucht und habe all die bildgewandten Detailleerklärungen in mich aufgesogen. Egal ob nun von den sportlichen Aktivitäten oder den verschiedenen Handlungsorten Phoenix oder Bridgeport. Was mir wirklich sehr gut gefallen hat, dass hier der Schwimmsport genau die richtige Aufmerksamkeit innerhalb des Romans erhalten hat und man sich jederzeit lebendig dabei fühlte, wahrlich selbst alle Empfindungen wahrnehmen konnte. Die Handlung selbst kommt nie zum Stillstand und wird mit einer sehr beeindruckenden Tiefe in den verschiedenen Problemen sowie ihrer überzeugenden Dramatik, Highlights und Abwechslung besetzt. Daneben gab es witzige Wortgefechte sowie romantische, knisternde und süße Momente, aber auch sehr ergreifende, erschreckende und vor allem ehrliche Augenblicke. Abgerundet mit einem sehr schönen Epilog, der als solches nicht benannt wird und einer eventuell nächstes Geschichte. Zumindest würde ich mich sehr freuen, wenn zwei Nebendarsteller ihre eigene potenzielle Geschichte erhalten würden. Autumn McAdams (19), ist ein ganz normales Mädchen, die eigentlich nur ganz normal ihrem unspektakulären Leben nachgehen möchte. Sie möchte Psychologie studieren, ihrer Leidenschaft dem Schwimmen nachgehen, nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen und frei sein. Autumn hat nicht viele liebe Menschen um sich herum, aber die sie hat, stehen auch uneingeschränkt zu ihr. Sie ist unvoreingenommen, loyal, bescheiden und ist leidenschaftlich. Auch wenn sie oft enttäuscht wurde, ist sie nicht müde zu kämpfen, sich aufzulehnen und niemals aufzugeben. Natürlich ist das nicht immer leicht, jedoch hat sie noch jede Hürde erklommen. In ihrem Sport fühlt sie sich frei und lebendig. An der Uni trifft sie auch das erste Mal auf so was wie Freunde. „Die Maske, die all meine seelischen Narben versteckte, saß perfekt.“ Bryan King (21), der Bad Boy in persona schlecht hin. Tätowiert, gut aussehend, geheimnisvoll, anziehend, schweigsam, verschlossen und strahlt eine gewisse Arroganz und Überlegenheit aus. Wenn er denn mal spricht, kontert er mit dem perfekten Spruch oder redet ohne vorher nachzudenken. Aber er hat auch eine ganz andere Seite, denn er hat sich einen äußeren Schutz aufgebaut. Aufgrund von Leid was ihm widerfahren ist, möchte er nicht mehr verletzbar und angreifbar sein. Er kann nämlich auch ganz anders, er kann zuhören, er bringt dich dazu dein bestes zu geben und zeigt auch seine beschützenden und gefühlvolle Seite. Doch leider weiß er genau, wie er diejenigen die er mag von sich stoßen kann und stellenweise war er ein wirklicher Kotzbrocken. Bei den Nebencharakteren mochte ich besonders Lindy, die Mitbewohnerin und neue Freundin von Autumn und Mason, den besten Freund von Bryan. Auch die beiden „Ersatzmütter“ konnte man einfach nur ins Herz schließen. Der Schreibstil ist wunderschön, locker und mit der richtigen Leichtigkeit sowie einem guten Humor, dem Alter der Charaktere entsprechend und einer schönen gefühlvollen Wortgewandtheit. Die Emotionen und Gedanken konnte ich jederzeit nachempfinden und dabei mitfiebern. Man liest sich sehr flüssig und schnell durch die gleichbleibenden Kapitellängen. Die Handlung wird alleinig aus der Sicht von Autumn in der Ich-Perspektive wiedergegeben. Das Cover hat eine sehr schöne Herbstfarbe erhalten und passt mit den kleinen Details mit Blättern und Wasser sehr schön dazu.Dem männlichen Darsteller fehlen noch wichtige Details, aber das kann man verschmerzen. Im Buch enthalten ist auch eine sehr schöne Playlist, unbedingt dazu anhören. „Wir waren kaputt, trugen beide eine Maske. Jeder auf seine eigene Art und Weise, gemeinsam – und doch allein.“ Mein Fazit: Eine Geschichte in die ich mich wirklich verliebt habe, mit beeindruckenden Charakteren, einer perfekt umgesetzten Storyline und in der deine Gefühlswelt einiges miterlebt. Hier kann ich nur eine absolute Leseempfehlung aussprechen und zähle den Roman zu meinen Lesehighlights in 2020.