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Matzbach

Posted on 6.7.2020

n seinem neuen Fall bekommt es Kommissar Leo Wechsler mit einem unbekannten Toten zu tun, der im Geräteschuppen eines Gymnasiums gefunden wird. Zunächst gilt es, die Identität zu klären, was sich als nicht ganz einfach erweist, doch Zeugen können zumindest darauf verweisen, dass der Tote auf der Such nach dem "Cabaret des Bösen" war, dass sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Schule befindet. Dieses Cabaret stellt sich als Theater allerhand denkbarer Scheußlichkeiten heraus, dass dem wohlhabenden Publikum einen wohligen Schauer verschaffen soll, auf neudeutsch würde man sagen, eine Freakshow. Der Inhaber ist ein durch den Krieg im Gesicht gezeichneter Veteran, der aus der Not eine Tugend macht und sich selbst ebenfalls "ausstellt". Doch was hat das Cabaret mit dem Toten zu tun. Erst das Auffinden von dessen Lebensgefährtin verhilft Leo Wechsler zum Durchbruch in dem Fall, der seine weit zurückliegenden Wurzeln an der Ostfront im Ersten Weltkrieg hat. Neben dem Fall fasziniert die Darstellung der Schrecken/der Folgen des Krieges. Abertausende von Menschen verloren durch den Krieg ihr Gesicht und waren für den Rest ihres Lebens gezeichnet. Wer es mag und aushält, sollte sich deshalb mal die in Ernst Friedrichs Fotobuch "Krieg dem Kriege" aus dem Jahr 1924 Portraits sogenannter "Kriegskrüppel" ansehen. Weiterhin wird die im Vorgängerroman bereits angedeutete Nebenhandlung, dass Leo seinen Sohn an die erstarkenden Nationalsozialisten verliert, weiter fortgesponnen und schein zu einem versöhnlichem Ende zu kommen, was mir aber ein wenig zu harmonisch vorkommt.

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