Lia
„Vielleicht bin ich bloß eine Zeile in deinem Buch, Ivy. Eine Zeile oder ein Wort. Aber du bist mehr als ein Kapitel in meinem. Du bist mein verdammtes Buch.“ (~Asher Blakely aus 'It was always you') Darum geht es: Wie aus dem Nichts soll Ivy nach Hause kommen, vier Jahre nachdem sie zunächst ihre Mutter verlor und kurz darauf von ihrem Stiefvater ins Internat abgeschoben wurde. Grund dafür: Sie stritt sich in einer Tour mit ihrem Stiefbruder Asher – welchen sie natürlich auch wiedersehen wird. Und noch immer sind die Dinge zwischen ihnen kompliziert, besonders weil Asher nicht weniger gut auszusehen scheint und genauso unausstehlich ist wie früher. Außerdem gibt es da ja noch den Grund, warum sie überhaupt nach Hause kommen musste. Dieser wird ihr nicht gefallen. Das Cover: Mit dem blau-grünen Hintergrund und der goldenen, glitzernden Schrift, wirkt das Cover allgemein ziemlich edel, was auch ein Stück weit zu der Familie Blakely passt. Der meiste Teil des Buches ist in einem dunkleren Ton gehalten, wird am oberen rechten Teil jedoch durch einen helleren Teil abgelöst, welcher ein wenig wie die Sonne unter Wasser wirkt. Die weiteren goldenen Akzente lassen den Hintergrund wie in einem Traum erscheinen, in welchem das Sonnenlicht durch die Wasseroberfläche scheint, gleichzeitig aber auch Hoffnung vermittelt. Durch die hervorstehende Schrift, fühlt sich das Cover in den Händen sehr schön an und insgesamt harmonieren die Farben sehr gut, wirken sehr verträumt. Der Schreibstil: Nikola Hotel hat einen sehr flüssigen, leicht zu lesenden Schreibstil. Dieser wechselt mühelos zwischen langen, etwas komplexeren und kürzeren Sätzen. Dennoch wirkt es in keinster Weise zu verschachtelt und undurchsichtig, als dass man Sätze wiederholt lesen müsste, um den genauen Sinn dahinter zu erfassen. Geschrieben wurde das Buch nur aus der Sicht von Ivy, was dem Buch jedoch keinen Abbruch tut. Nichtsdestotrotz bekommt man einen sehr guten Einblick in Ashers Gefühlswelt, wodurch seine Aktionen erklärt werden. Ein besonderes Hauptaugenmerk liegt jedoch ebenfalls auf der beschreibenden Art und Weise der Autorin, wodurch die Umgebung besonders gut zur Geltung kommt. Als Leser ist man so im Stande, sich nicht nur in die Figuren hineinzuversetzen, sondern sich auch sehr detailgetreu ein Bild der Settings in den Kopf zu rufen, was es teilweise mehr wie einen Film vor dem inneren Auge erscheinen lässt, als ein Buch. Meine Meinung: Zu den Figuren Beide Figuren kann man nur mit ihrer perfekt unperfekten Art ins Herz schließen. Ivy lernt man gerade zu Beginn besser kennen, sodass sich die Verbindung zu ihr wesentlich schneller entwickelt, als es bei Asher der Fall ist. Auf der einen Seite wirkt sie stark, selbstbewusst und unabhängig, doch man bekommt auch schnell die andere Seite zu Gesicht, in welcher geschildert wird, wie sehr ihr das Ganze wirklich zusetzt und wie eingeschüchtert sie wirklich ist. Das macht sie nicht nur als Charakter sehr gut greifbar, sondern beschreibt sehr gut die Vielfältigkeit und Komplexität des menschlichen Charakters. Mit ihrer Liebe zu Büchern und besonders ihrem Bullet Journal, hat sie mein Herz sowieso erobert. Es war unglaublich spannend ihre Gedanken und Handlungen zu verfolgen, auch wenn es für andere auch durchaus in die Länge gezogen sein könnte. Die Hintergrundgeschichte war einfach nur der Wahnsinn, genauso wie ihre Geschichte mit Asher und ihre Gespräche mit dem anderen Stiefbruder Noah. Auf diesen freue ich mich nach dem Buch noch viel mehr. Von Anfang an mochte ich ihn eher als Asher, und auch wenn sich das mittlerweile verflüchtigt hat, so konnte ich es kaum erwarten ihn wieder in dem Buch auftreten zu sehen. Bei seinen Passagen musste ich am meisten lachen, seine humorvolle Art ist echt ansteckend. Asher ist noch einmal ein ganz anderes Pflaster. Zu Beginn an war ich, zugegebenermaßen, echt skeptisch. All meine Sinne schrien geradezu danach ihn als typischen Badboy und völlig selbstverliebten Idioten abzuspeisen. Letztlich wird der Leser überrascht, wie tiefgründig er wirklich ist. So oft stand ich kurz davor ihm den Kopf abzureißen, nur um ihn im nächsten Moment irgendwie wieder mit Kleber ankleben zu wollen. Asher hat mein Herz im Sturm erobert. Seine Handlungen und Gedanken, seine ganze Art ist voller Fehler und trotzdem so gut nachzuvollziehen, dass es einem das Herz herausreißt. Später wurde mir dann klar: Jeder sollte einen Asher besitzen. Mit all den Fehlern, Ecken und Kanten und der doch so wundervollen Art. Er ist ein ganz besonderer Charakter, der auf jeden Fall seinen Platz in meinem Herzen verdient. Zu der Handlung Gerade zu Beginn gibt es eher wenig neue Sachen, was für mich jedoch in keinster Weise problematisch war. Eher half es mir in die Geschichte hereinzufinden, das Setting in meinem Kopf zu verankern und auch Ivy besser kennenzulernen, was die weitere Geschichte umso spannender machte. Generell war es kein Problem den Handlungen der Figuren zu folgen, auch wenn es teilweise verwirrend und verworren sein konnte. Nach Ende des Buches bestehen jedoch keine Fragen mehr und alles macht einen Sinn, was wirklich gut ausgearbeitet wurde. Die Spannung geht zu keiner Zeit verloren, besonders nachdem sie erst einmal angefangen wurde aufzubauen, sodass man unbedingt wissen wollte, wieso die Dinge so stehen, wie sie nun einmal stehen. Am Anfang wird einem etwas Zeit gegeben um in die Geschichte zu finden und das ist auch sehr wichtig, weil man das Gefühl hat ansonsten gar nicht mehr zur Ruhe zu kommen. Mit der Geschichte hat sich die Autorin viel Mühe gegeben, die Wahrscheinlichkeit etwas zu vergessen war ziemlich hoch. Sie jedoch hat das hervorragend umgesetzt, sodass man das Buch sehr gut lesen konnte. Die teilweise ausgesetzte Sauerstoffzufuhr des Lesers wird gern riskiert, weil man unbedingt weiterlesen und von nichts abgelenkt werden wollte. Sie ist es auf jeden Fall Wert. Mein Fazit: 'It was alwas you' war für mich ein pures Abenteuer, welches ich in einem Zug lesen musste um nicht durchzudrehen. Die Charaktere, das Setting und besonders die Geschichte – alles hat mich restlos überzeugt. Die wunderschönen Handletterings machten das Ganze zusätzlich noch schöner, als es ohnehin schon war. Ein absolutes Jahreshighlight, welches einen Ehrenplatz in meinem Bücherregal bekommt! Sterne: 5/5