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Mia

Posted on 5.7.2020

„Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter“ von Hansjörg Nessensohn ist am 12. Juli im Ueberreuter-Verlag erschienen. Ich fieberte schon mehrere Wochen zuvor dem Erscheinungstermin entgegen. Kaum hielt ich es in den Händen, musste ich direkt damit loslegen. Die Leseprobe und vor allem der Klappentext haben mich sehr neugierig gemacht. Der Schreibstil bzw. die Erzählperspektive war anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig. Doch nach einigen Seiten war man mitten im Geschehen und konnte das Buch nicht mehr weglegen. Der Autor schreibt sehr mitfühlend, fesselnd und es bleibt vor allem durch die Geschichte mit Linas Verschwinden bis zum Ende hin spannend. Während der gesamten Handlung wurde ich außerdem immer wieder überrascht, da ich Vieles so nicht kommen sehen habe. Die Hauptprotagonisten sind Jonas, Timon und Sunny. Timon und Sunny kennen sich schon viele Jahre und sind beste Freunde. Jonas haben sie auf dem Weg nach Mallorca zufällig getroffen und wollen ihm helfen. Nicht nur Jonas, sondern auch die beiden besten Freunde haben Päckchen zu tragen. Bei Jonas ist es gleich zu Beginn offensichtlich. Er fühlt sich für das Verschwinden seiner kleinen Schwester verantwortlich und muss mit ansehen, wie seine Familie daran zerbricht. Man liest außerdem stellenweise Jonas` Tagebuch der letzten zwei Jahren und lernt ihn somit am besten kennen. Er lässt keinen an sich ran und schottet sich von der Außenwelt ab. Doch zu Timon und Sunny baut er langsam Vertrauen auf. Während Jonas seelische Wunden hat, so weist Timons gesamter Oberkörper Narben auf. Denn auch er hat etwas Schlimmes durchmachen müssen. Es ist erstaunlich, was für eine Entwicklung alle drei Protagonisten durchmachen, allen voran die beiden jungen Männer. Das Cover ist sehr einfach gehalten, wirkt dennoch etwas dominant. Ich finde, für das Buch passt es auf jeden Fall sehr gut. Ich kann euch „Und dieses verdammte Leben geht einfach weiter“ von Hansjörg Nessensohn auf jeden Fall empfehlen. Es ist ein Buch der Gefühle, denn Trauer und Wut, Vergebung und Hoffnung, aber auch Freundschaft und Liebe haben eine zentrale Bedeutung. Dem Autor ist die Umsetzung dieser Problematiken auf jeden Fall gelungen und man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es „zu viel“ bzw. „übertrieben“ ist. Man kann sich als Leser sehr gut in die Jugendlichen hineinversetzen, muss aber einiges auch erstmal verdauen.

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