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nirak

Posted on 4.7.2020

Liebe findet immer einen Weg Fionn und Riona sind ein Liebespaar, schon seit Kindertagen. Erst müssen sie um diese Liebe kämpfen, denn eigentlich soll die junge Frau einen anderen heiraten, dann fallen Nordmänner in das Land ein und die jungen Leute sehen sich plötzlich als Sklaven wieder. „Wir ertragen alles, solange wir zusammen sind“, ist ihr Motto, aber leider ist es ihnen nicht vergönnt über ihr eigenes Schicksal zu bestimmen. Sie werden getrennt. Fionn wird nach Andalusien verkauft und Riona in das eiskalte Island. Für beide beginnt ein Leben in Einsamkeit oder können sie es schaffen ihr Leben neu zu gestalten? Vielleicht sogar irgendwann zueinander zurückfinden? Die Geschichte von Riona und Fionn liest sich, wie ein Märchen aus längst vergangener Zeit, was es ja auch irgendwie ist. Die Handlung startet im Jahre 992 in Irland. Kiera Brennan hat ihre ganz eigene Art diese Geschichte zu erzählen. Poetisch und atmosphärisch dicht erzählt sie von Irland, von dem Glauben der Götter und von der Liebe. Ich war von den ersten Seiten an gefangen und konnte mich nur schwer von der Handlung lösen. Obwohl diese auf zwei Handlungsstränge aufgeteilt ist und es manchmal nicht so leicht war, wenn man zum Beispiel von Fionn gelesen hat und es spannend war, zu Riona zu wechseln. Beim nächsten Wechsel war es dann wieder genauso. Allerdings wurde es durch diese Wechsel auch wirklich nie langweilig. Das Leben von Fionn in Andalusien war farbenprächtig und einsam zugleich. Sein Schicksal und alles, was er erlebt hat, war schon fast atemberaubend. Dann Riona im kalten Norden. Auf den ersten Blick gesehen, habe ich gedacht, sie hätte das schwerere Los gezogen. Jeder Tag war für sie ein Kampf ums Überleben. Darum überhaupt gesehen und wahrgenommen zu werden. Vor allem auch ihr Kampf darum nicht aufzugeben und das eigene Schicksal anzunehmen. Ihr Leben war geprägt von Kälte und Eis und das nicht nur, weil sie auf Island leben musste. Auch Fionn hatte natürlich damit zu kämpfen, aber fast fühlte es sich so an, als wenn so ein Schicksal unter der Sonne Córdobas leichter zu ertragen ist, als unter Eis und Schnee, aber auch nur fast. Mir hat gut gefallen, wie die Autorin aus dem Leben dieser Menschen erzählt hat. Über einen Zeitraum von fast 30 Jahren konnte ich Fionn und Riona begleiten. Ich habe mit ihnen gelitten und an ihre Zukunft geglaubt. Dabei zugesehen, wie sie ihr Leben gemeistert haben, Freundschaften knüpften und wieder verloren, ich habe geweint, um einen Raben und von einer alten Königin gelesen, die zweimal Königin war, aber die wahre Liebe wohl nie erlebt hat. Gleichzeitig hat Kiera Brennan ihre fiktive Liebesgeschichte gekonnt mit der historischen Geschichte Irlands verbunden. Der Kampf um die Krone, um Land und Macht war allgegenwärtig und gleichzeitig nur am Rande. Mir hat die Mischung aus Historie, fiktiver Handlung und Liebe gut gefallen. Ein Nachwort klärt Fiktion und Wahrheit, eine Zeittafel gibt Aufschluss über die Ereignisse dieser Epoche in dem jeweiligen Handlungsorten und ein Personenregister sorgt für den nötigen Überblick über die zahlreichen Protagonisten. Allerdings sollte man gern vor dem Lesen ein Blick in diesen Anhang werfen und sich das Personenregister anschauen. Dort wird ein wenig erklärt, wie die jeweiligen nordischen Namen ausgesprochen werden. Kartenmaterial ist ebenso vorhanden und ein Lesebändchen rundet dieses schöne Buch perfekt ab. Fazit: „Der Schwur des Raben“ ist ein fantasievoller historischer Roman über das Schicksal nicht nur von zwei Menschen, sondern einer ganzen Insel. Er ist berührend, mitreisend, spannend und manchmal auch etwas düster und brutal. Ich hätte gern mehr von diesen Charakteren und ihren Leben gelesen, die 700 Seiten waren mir nicht genug, obwohl diese Geschichte zu Ende erzählt ist und mich etwas wehmütig zurückgelassen hat.

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