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nirak

Posted on 4.7.2020

Lebendige Erzählung einer vergangenen Epoche Die Gräfin Thyra von Hardenstein ist die einzige Erbin der Porzellanmanufaktur der Familie Strehlow. Sie lebt ein zurückgezogenes Leben auf dem Gut ihres Mannes. Hohensandau ist schon lange der Familiensitz derer von Hardensteins und der Graf hat nicht vor dies zu ändern. Thyra ist schwanger, als sie mit ihrem Vater große Pläne bespricht. Auf ihrer Heimreise geschieht das Unfassbare, es kommt zu einem schweren Unglück und die Gräfin verliert ihr Leben, nur ihr ungeborenes Kind kann gerettet werden, aber niemand weiß davon. Das Leben auf Gut Hohensandau geht weiter. Hier ist auch Wilhelm Leuschenthal geboren und aufgewachsen. Das Gut ist seine Heimat, auch wenn er nur ein Knecht ist und in den Diensten des Grafen steht. Für Wilhelm ist klar, er will mehr vom Leben, als nur als Knecht arbeiten. Als er seine Chance bekommt, will er sie nutzen, aber dann nimmt das Unglück seinen Lauf. „Unruhige Zeiten“ ist der Beginn einer Romanreihe des Autors Florian Busch. Florian Busch ist das Pseudonym eines bekannten deutschen Schriftstellers. Unter anderem Namen hat er schon erfolgreich historische Romane oder Krimis veröffentlicht. Ich war gespannt, was er jetzt zu erzählen hat. Ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn ich mir gewünscht hätte, der Buchtitel würde anders lauten. Es gibt mittlerweile so viele Bücher in dieser Aufmachung und mit ähnlichen Titeln, dass ich ein wenig Angst hatte, diesen Roman zu lesen. Am Ende war ich froh, dass ich „Die Porzellanerbin“ dann trotzdem gelesen habe, denn der Inhalt dieses Buches hat mich für Stunden gut unterhalten und überzeugt. Ich mochte das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen, so gefangen war ich in der Geschichte. Auch, wenn der Klappentext nicht wirklich etwas mit der Handlung zu tun hatte, er erweckt einen falschen Eindruck zum Inhalt des Buches. Die Charaktere hat Florian Busch wunderbar gezeichnet und ausgearbeitet. Er schreckt auch nicht davor zurück sie einiges durchleben zu lassen. Nicht immer kommen sie ungeschoren davon, aber genau das macht die Geschichte so authentisch und echt. Der erste Eindruck ist sicherlich, dass man als Leser das Leben des Adels zu lesen bekommt, mit der Gräfin als Protagonistin. So ist es auch aber eben nur zum Teil. Das Leben auf dem Gut wird geschildert und vor allem Wilhelm Leuschenthal und seine Frau Theresa prägen das Bild der Geschichte. Sie leben und arbeiten auf dem Gut und stellen das Bindeglied zu der Familie von Hardenstein her. So ganz nebenbei erfährt man auch, wie Porzellan entsteht und wie die Infrastruktur damals Gestalt annahm. Aber für mich sind Wilhelm und seine Frau die waren Helden der Handlung. Ihr Leben und ihre Geschichte werden in diesem ersten Teil ausführlich geschildert und hat mich begeistert. Fazit: „Die Porzellanerbin Unruhige Zeiten“ ist der gelungene Auftakt einer Reihe nicht nur über die Herstellung von Porzellan, sondern auch darüber wie sich das Leben im 19. Jahrhundert zugetragen haben könnte. Einzig der Schluss hat mich etwas ratlos zurückgelassen, wollte ich doch eigentlich wissen, wie es jetzt weitergeht. Geduld ist gefragt bis bald der zweite Teil „Gefährliche Jahre“ erscheint. Ich warte gespannt.

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