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Lisa

Posted on 4.7.2020

Liebe. Verlust. Loslassen. Freundschaft. Selbstfindung. Selbstliebe. Alles Begriffe, die einen Menschen auf die ein oder andere Weise prägen. Dahi Tamara Koch hat mit dem Buch „Im Ereignishorizont“ einen Sammelband mit Kurzprosa geschrieben, in dem sie genau diese Themen aufgreift. Dabei stehen vier Planeten stehen dabei im Mittelpunkt und haben ihre ganz eigene Bedeutung. Ich habe zuvor noch nie ein Buch dieser Art gelesen und musste mir tatsächlich Zeit dafür nehmen. Ich wollte die einzelnen Abschnitte wirken lassen, habe manche Passagen mehrfach gelesen und wie in der Schule versucht meinen eigenen Interpretationen eine Richtung zu geben. Besonders gut hat mir Venus gefallen, da es dort hauptsächlich um das Thema Liebe geht. Ich musste an vielen Textpassagen nicken, schmunzeln und habe meine eigenen Gefühle und Gedanken bestätigt gesehen. Doch letztendlich hat jeder Planet, jeder Abschnitt, interessante Aspekte hervorgeholt, über die man viel zu selten nachdenkt. Dieses Buch ist nichts für zwischendurch, kein Buch, dass man liest um schnell viele Bücher zu lesen. Ich lege es Leuten ans Herz, die sich Gedanken machen wollen, die sich Zeit nehmen und sich eventuell auch selbst finden wollen. Es ist ein Gedichtband, gefüllt mit vielen verschiedenen Stilmitteln, mit tiefgründigen, philosophischen und inspirierenden Texten. Man hangelt sich von Textpassage zu Textpassage, erlebt ein auf und ab der Gefühle und springt nochmal zurück, um das Gelesene erneut zu verstehen. Leider war die Aufteilung der Texte nicht immer gut gewählt. Viele Leerzeilen und teilweise nur halb beschrieben Seiten erzeugten kleine Verwirrungen bei mir. Auch gefühlt dahin geworfene Textschnipsel sorgten für ein eingeschränktes Lesevergnügen. Ich musste doch das ein oder andere Mal überlegen, ob das nun mit dem vorangegangenem Text in Einklang ist, oder doch bereits eine neue Passage. An der Stelle wären ein paar mehr Zeilen zur „Erklärung“ wünschenswert gewesen. Das Cover ist farblich ein absoluter Hingucker, doch leider sorgt auch hier die Aufteilung der Buchstaben für ein verzerrtes Bild. Vielleicht ist das aber beabsichtigt, damit die potentiellen Leser zweimal hingucken. Im englischen Original ist das übrigens besser aufgeteilt. Letztendlich ist „Im Ereignishorizont“ eine tolle Zusammenstellung von Kurzprosa und Gedichten und für Leser, die sehr viel Interpretationsfreiraum mögen genau das Richtige.

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