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Paul Greenblatt hatte es noch nie leicht. Als er vier Jahre alt war, wurde seine Mutter von dem Serienmörder Jeff Bohner auf Zodiac Island umgebracht. Nun, 20 Jahre später, besucht er die Insel erneut, die nun eine Pilgerstätte für Gruselfans werden soll: Der Murder Park. Bald schon laufen die Geschehnisse jedoch aus dem Ruder und für Paul beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Das Cover finde ich sehr ansprechend! Die Negativaufnahme von dem Freizeitpark regt die Fantasie an und lässt den Leser so voll und ganz in den Murder Park abtauchen. Jonas Winner ist für mich einer meiner Lieblings-Thriller-Autoren; die Erwartungen an sein neues Buch. Bereits auf den ersten Seiten haben mir gezeigt, dass ich nicht enttäuscht werden würde. Wie gewohnt ist der Schreibstil des Autors packend und nervenaufreibend, in einem sehr positiven Sinn. Häufig hat mich ein kalter Schauer gepackt und mein Kopfkino am laufen gehalten, dass ich sogar nachts vom Murder Park geträumt habe. Die Story hat mir auch sehr gut gefallen. Die Spannung hat sich langsam aufgebaut, sodass man nicht von Anfang an von ihr erschlagen wird, es andererseits aber keineswegs langweilig wird. Besonders gut haben mir die Einschübe der Gespräche mit Dr. Lazarus gefallen, die dem Leser einen doch sehr intimen Einblick in die ausgewählte Gruppe geben. Ich muss gestehen, dass ich am Anfang den Zusammenhang zwischen den Gesprächen und der Auswahl der Personen nicht so ganz nachvollziehen konnte. Nach kurzer Zeit hat es allerdings "Klick" gemacht und hat alles in ein ganz neues Licht getaucht. Die Idee, dass der ganze Aufenthalt zu einem makaberen Spiel gemacht wird hat mir am besten gefallen. So konnte man miträtseln und wurde quasi auch interaktiv in das Buch eingebunden, wenn man denn wollte. Dabei habe ich vor allem an den berühmten Zodiak-Killer denken müssen. Da ich mich auch schon oft mit dieser Thematik auseinandergesetzt habe, war das Buch natürlich für mich noch einmal interessanter. Auch die Charaktere haben sich bei mir eingebrannt - in der einen oder anderen Weise. Paul als Protagonist hat mich natürlich am meisten beschäftigt und ich wusste lange nicht was ich von ihm halten soll. Schlussendlich fand ich ihn durchaus angenehm. Ein wenig verkorkst, was bei der Vergangenheit allerdings auch kein Wunder ist, aber dennoch ein sehr gefestigter Mensch. Vor Allem Dr. Lazarus war mir von Anfang an Suspekt. Ich konnte mit ihm nicht viel anfangen, weil ich ihn nicht durchschauen konnte. Gerade das Ende hat mich noch einmal völlig durcheinander gebracht. Eben als ich dachte ich wäre allem auf die Schliche gekommen, kam dann doch nochmal alles anders, und ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen, bis ich die Wahrheit erfahren habe. Fazit: Wieder einmal ein überragender Thriller vom Meister persönlich, der seinen Vorgängern in Nichts nachsteht und dem Leser einen kalten Schauer über den Rücken laufen lässt!