Profilbild von Eve

Eve

Posted on 3.7.2020

Mich hat dieses Buch vom Klappentext her sofort angesprochen, denn mal ehrlich, kennt ihr einen Jugendlichen, der in einem Beerdigungsinstitut nebenbei arbeitet? Ich nicht und ich fand die Idee so außergewöhnlich und auch die Tatsache, dass Matt sich auf einer Trauerfeier verlieben soll. Unser Protagonist Matt hat vor 3 Monaten seine Mutter verloren und sucht nun einen Job, um seinem Vater ein bisschen unter die Arme zu greifen. Seinem Vater geht es mit dem Verlust alles andere als gut und er ertränkt seine Trauer in Alkohol. Matt steht also vor einem Trümmerhaufen und versucht das Beste daraus zu machen. Als er schließlich seinen Job in einem Beerdigungsinstitut antritt, merkt er schnell, dass dieser Job aus verschiedenen Gründen gar nicht so schlecht ist. Als er dann auf Love trifft und die beiden sich kennen lernen, stellt sich schnell heraus, das sie viel voneinander lernen können und das sie etwas verbindet, von dem sie bislang nichts wussten. Der Schreibstil von Jason Reynolds ist sehr leicht zu lesen und ohne viel drumherum. Ich bin total schnell mit dem Buch fertig gewesen, weil es sich einfach so weglesen lässt. Mir hat der Schreibstil gut gefallen, da er auch sehr zu den Charakteren gepasst hat, denn er ist stellenweise sehr jugendlich von der Ausdrucksweise. Matt mochte ich als Protagonisten wirklich sehr, denn er ist sehr außergewöhnlich. Ich mochte seine Art, wie er versucht zu kämpfen und nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Er ist auf eine sehr sympathische Art etwas schüchtern und auch irgendwie schon fast "seltsam". Allerdings war genau das so toll an ihm. Love war mir zum Großteil leider etwas zu ungreifbar, ich hatte das Gefühl, dass man sie nicht richtig kennen lernt. Das fand ich leider etwas schade, da sie wirklich sehr interessant auf mich wirkte und so, als hätte sie viel zu berichten. An sich war Love mindestens genauso besonders wie Matt und ich mochte ihre Begeisterung für Pflanzen und ihre hilfsbereite Art sehr. Sie ist eine sehr starke Persönlichkeit, die sich gern sozial engagiert und den Menschen helfen möchte. Der Klappentext lässt ja auf eine sehr emotionsgeladene Liebesgeschichte schließen, allerdings steht die Liebe hier kaum im Fokus. Vielmehr geht es um Trauer, die Überwindung dieser und um Freundschaften. Wenn es nach mir ginge, hätte die Geschichte rund um Matt und Love noch weiter gehen können, denn ich hätte wirklich gern mehr über die beiden und ihre Beziehung gelesen. Jason Reynolds macht in diesem doch sehr kurzem Buch schnell deutlich, wie wertvoll das Leben ist und wie schnell sich manchmal alles ändern kann. Mir wurde aber auch bewusst, das jeder Mensch etwas hat, wie er Trauer am besten bekämpfen kann und Matt hat das wirklich gut verdeutlicht. Ich habe tatsächlich erwartet, dass wir Love früher kennen lernen würden, aber tatsächlich kam sie erst nach etwas mehr als der Hälfte ins Spiel. Die Abwechslung, die wir hier durch Chatverläufe geboten bekommen haben, hat mir gut gefallen und auch die Art, wie sich die Beziehung zwischen den beiden ohne viel Drama entwickelt. Allerdings kamen mir hier die Emotionen stellenweise etwas zu kurz und ich hätte mich gerne mehr auf die Gefühle der beiden eingelassen. Fazit: Diese Geschichte behandelt auf ganze neue Weise den Umgang mit Trauer und Verlusten und zeigt, wie wertvoll jeder einzelne Tag im Leben ist. Mir hat es besonders gut gefallen, dass Matt eine so außergewöhnliche Bewältigungsstrategie für sich entdeckt hat. Die Beziehung der beiden Charaktere hätte für meinen Geschmack etwas emotionaler sein können, aber dennoch hat sie mir gut gefallen. Das Buch hat sich super schnell lesen lassen und wirklich tolle Messages vermittelt. Auch wenn die erste Hälfte sich stellenweise etwas gezogen hat, war es sehr lesenswert und schön zu lesen. Das Buch war für mich kein Highlight, da ich wirklich mehr Emotionen erwartet hatte und mir Love zu ungreifbar geblieben ist. Generell hätte ich es super gefunden, wenn wir vor allem gegen Ende hin, etwas mehr zu lesen bekommen hätten. Ich kann die Geschichte dennoch empfehlen und gebe dem Buch 3,5 von 5 Sterne.

zurück nach oben