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kupfisbuecherkiste

Posted on 2.7.2020

Nun, nachdem ich Blackout von Marc Elsberg verschlungen habe, und ich Zero von Elsberg auch nicht schlecht fand, musste Helix her, sein aktuelles Werk. Als der US-amerikanische Außenminister in München einem seltsamen Attentat ums Leben kommt, werden in Südamerika und in Afrika Pflanzen entdeckt, die jeder Krankheit trotzden. Gleichzeitig sind Helen und Greg überrascht, denn sie können sich in einer Kinderwunschklinik ihr Kind nach gewissen Kriterien aussuchen. Was erstmal absurd klingt, scheint dort Realität zu sein. Wie hängen diese drei Geschichten zusammen? Und welche Rolle kommt Jill und Eugene zu? Denn die zwei haben im Geheimen geforscht und gewerkelt, denn bei den zwei – wohlgemerkt – Kindern werden Petrischalen und andre Forschungsmittel sowie ein Laptop mit hochbrisanten Forschungsergebnissen. Und so beginnt die Jagd auf die zwei Kinder, die alles andere als normale Kinder zu sein scheinen. Ich gebe zu, ich hatte etwas Schwierigkeiten, in dieses Buch hineinzufinden. Blackout und Zero klangen auch irgendwie zu abgefahren, um real zu sein, und doch konnte ich mich mit beiden Geschichten doch sehr schnell anfreunden. Auch wenn ich weiß, dass medizinisch sehr viel schon geleistet wird, was die Veränderung von Zellen angeht, war für mich persönlich dieses Thema nicht ganz greifbar am Anfang. Doch hat dieses Thema was erschreckend reales an sich: denn wer kennt die Aussage nicht im Zusammenhang mit Lebensmitteln: „Ohne Gentechnik“. Und da fing es bei mir an, dass ich mich gruselte. Bereits jetzt hat die Genmanipulation bei uns im Alltag seinen Platz gefunden, und wer mag schon wissen, was hinter verschlossenen Türen passiert. Ebenso das Klonen von Tieren: Was am Anfang noch als Zukunftshorror abgestempelt wurde, ist nun erschreckende Realität. Die Medizin in diesem Jahrhundert kann Fluch und Segen zugleich sein. Einerseits haben wir durch Forschung und Entwicklung einen sehr hohen medizinischen Standart (meine Gallen-OP hätte ich vor 100 oder 200 Jahren noch nicht haben wollen). Aber die Medizin kann – was die Zellmanipulation anbelangt – einen doch sehr erschrecken. Werden wir in Zukunft nur noch Kinder aus dem Katalog haben? Das Buch war recht gut umgesetzt, jedoch konnte ich mich mit keinem der Charaktere wirklich anfreunden. Mir persönlich fehlte etwas die Emphathie und Bindung zu den Charakteren, mit denen man sonst mitfiebert und wissen möchte, wie es für die Protagonisten ausgeht. Ich denke, andere Bücher wie Utopia von Sabina Schneider hatten hier deutlich mehr Potential.

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