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kupfisbuecherkiste

Posted on 2.7.2020

Stephen King, Großmeister der Horrorliteratur, und ein Garant für Bestseller, hat sich seinen Sohn Owen ins Boot geholt, um „Sleeping Beauties“ zu erschaffen. Wenn das nicht neugierig macht? Während die Welt von Motten heimgesucht werden, werden Frauen von Aurora heimgesucht. Kaum fallen die Frauen in einen Dornröschenschlaf, werden sie von einem Kokon eingewebt. Zerstört man diesen Kokon, werden sie zu reißerischen Bestien, und töten, was sich ihnen in den Weg stellt, und sei es die eigene Familie, um danach prompt wieder einzuschlafen, und den Kokon zu schließen. Hängen die Motten mit dem Phänomen zusammen? Das kleine und beschauliche Dooling scheint grundsätzlich der weltweiten Epidemie der Welt in nichts nachzustehen. Voll von Motten, voll von Frauen, die sich mit Kaffee, Drogen, Filmen, Sport oder sonstigem vorm Schlaf bewaren zu versuchen. Männer, die eigentlich nur ihre Frauen zurück wollen. Freundliche Mütter, die zu rasenden Bestien werden, einmal geweckt. Weil viele dann doch nicht wissen, was sie tun sollen, verbrennen den Kokon inklusive den Frauen. Denn Evie Black Und mittendrin Evie Black. Von Evie geht mystisches aus. Nachdem sie ihre zwei Mitbewohner aus der Drogenküche direkt in die Hölle schickt, wird sie festgenommen und ins Frauengefängnis gesteckt. Dort trifft sie auf Dr. Clinton Norcross, der dort als Gefängnispsychiater arbeitet. Er erkennt schnell, dass Evie im Zusammenhang mit dem Dornröschenschlaf Aurora zusammen hängt. Doch auch die Bevölkerung Doolings bekommt schnell mit: Evie muss weg, und zwar schnell. Denn die männliche Bevölkerung will schnell ihre Frauen zurück, die ja nicht nur für den Haushalt oder ähnliches gebraucht wird, sondern für den Fortbestand der Bevölkerung sorgen soll. Und so muss Clint Evie vor dem wütenden Mob beschützen. Evie derweil nimmt Kontakt mit den schlafenden Frauen auf. Diese leben in einer Parallelwelt in Dooling: fast ganz ohne Männer. Und das gefällt den Frauen erstmal recht gut. Denn sie sind selbständiger als gedacht, und können sich recht gut ohne die Männer selber organisieren. Doch irgendwann wird der Sohn oder der eigene Mann vermisst, und die Frauen überlegen sich, wie es weiter gehen soll. Als es dann um die finale Entscheidung geht, wie es weiter gehen soll auf der Erde, steht Evie bereit, um die Entscheidung umzusetzen. Nun, ich kenne Stephen King auch noch als Schocker-Literat wie in „Es“ oder „Misery“. Verglichen mit diesen Büchern wirkt dieses Buch fast langweilig. Aber mit langweilig mag ich „Sleeping Beauties“ nun dann doch nicht beschreiben. King ist mit steigender Anzahl seiner Bücher vergleichsweise ruhiger geworden. Dennoch hat für mich die Magie seiner Bücher nicht an Kraft verloren, denn erzählerisch sind seine Bücher weiterhin für mich fesselnd. Auch wenn dieses Buch mit ca. 954 Seiten ein sehr dickes Buch ist, fand ich es nicht langweilig. Mag sein, dass man es hätte stellenweise kürzen können, aber das ist für mich ein kaum nennenswerter Kritikpunkt. So steht nicht nur die Frage im Raum, ob man ohne das andre Geschlecht leben will oder kann, sondern auch, welche Rolle man in zwischenmenschlichen Beziehungen eingehen möchte. Sicherlich, ohne einander geht es nicht, aber so haben beide Seiten ihre Aufgaben. In welchem Umfang diese umzusetzen sind, bleibt jedem selbst überlassen. Gleichzeitig haben mir sehr gut die Geschichten der Protagonisten gefallen. Beide Kings haben die Protagonisten mit Leben erfüllt, und die einzelnen Schicksale herausgearbeitet und weiterentwickelt. Für King-Fans ein must-have.

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