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kupfisbuecherkiste

Posted on 2.7.2020

„Wie Eulen in der Nacht“ von Maggie Stiefvater ist mir in den letzten Wochen mehrfach in den sozialen Medien aufgefallen. Leider waren die Kritiken nicht immer positiv. Einige bemängelten den Schreibstil von Maggie Stiefvater, und viele fanden somit nicht in das Buch hinein. Mitten in Colorado wohnen die Sorias: Daniel Soria, der Wunder wirken kann, dessen Schwester Beatriz und der Cousin Joaquin. Auch weitere Familienmitglieder gesellen sich hinzu wie das Paar Antonia und Francisco. Während Joaquin versucht, als „Diablo Diablo“ bei seinem eigenen Piratensender einen gewissen Berühmtheitsgrad zu erlangen, versucht Beatriz ihren Bruder Daniel bei den Wundern zu unterstützen. Im beschaulichen Ort Bicho Raro im tiefsten Wüstensands Colorados versammeln sich die verschiedensten Menschen, die auf ein Wunder hoffen. Manche müssen erst ihre Lektion lernen, bevor sie ihr Wunder wirken können. Mittendrin ist Pete, der noch seinen Platz im Leben sucht. Da er aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Militär kann, soll er stattdessen bei seiner Verwandschaft sich um einen defekten LKW kümmern und diesen reparieren. Als er in Bicho Raro ankommt, funktioniert der LKW für seinen Zustand eigentlich ganz passabel. Denn Beatriz hat den LKW bereits für die Arbeit der Sorias zweckentfremdet. Schließlich soll Daniel seine Wunder wirken. Als dieser jedoch in die Wüste verschwindet, weil er sich in eins seiner Wunder eingemischt hat, muss Pete mit seinen neu gefundenen Freunden einen Plan machen, wie er Daniel retten kann. Doch heißt die goldene Regel der Sorias nicht, dass man sich nicht in Wunder einmischen soll? Wie kann man Daniel helfen, ohne ihm zu schaden? Als ich das Buch in den Händen hielt, war ich allein schon vom Cover mehr als begeistert. Die Aufmachung mit dem blauen Cover, gepaart mit dem orangenen Seitenschnitt hat mir sehr gefallen. Von der Geschichte selber kann ich – für meinen Teil – nichts schlechtes sagen. Für mich hat sich die Geschichte sehr flüssig gelesen. Maggie Stiefvater erzählt einiges über ihre Charaktere. Um den Rahmen der Seitenzahl nicht zu sprengen, hat die Autorin sicherlich sich nicht in jedes Detail vergraben. Dennoch wirken die Charaktere für mich ausgewogen beschrieben. Auch die Umgebung von Bicho Raro war für mich ausreichend ausgeführt, so dass ich alles vor Augen hatte. Das Buch war für mich fesselnd genug, dass ich es an einem Tag gelesen hatte. Ich wollte wissen, wie die einzelnen Lebenslinien der Protagonisten sich zu einem Wunder entwickelten, denn sie hatten alle ersteinmal eine Aufgabe zu erledigen. Und das war auch – für mich – die Essenz des Buches. Wie oft läuft man durchs Leben, und erwartet ein Wunder, das aus dem nichts kommt? Dass man jedoch für sein eigenes persönliches Wunder auch etwas tun muss, und sei es eine noch so kleine Handlung, vergessen viele. Manch einer mag auch sagen: jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Ja, aber es gibt auch solche Wunder, die man nicht erklären kann. Dass sich verschiedene Menschen an einem unmöglichen Platz im Universum treffen, oder einen Unfall überleben, den man nicht überleben könnte. Mich hat dieses Buch sehr fasziniert. Ich habe lange überlegt, was für mich ein persönliches Wunder ist, und wie ich den Unterschied zwischen Glück und Wunder definieren mag. Eine abschließende Definition habe ich für mich bisher nicht gefunden. Doch das Buch wird mich noch lange begleiten: im positiven Sinne.

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