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kupfisbuecherkiste

Posted on 2.7.2020

Selten war ich in so eine Geschichte verliebt wie in die von Robin Hobb und ihrer Weitseher-Trilogie. Eine Geschichte, die ich wieder und wieder und wieder erleben möchte. Eine Geschichte, bei der ich geweint habe, eine Gänsehaut hatte, gelacht habe, gelitten, die Protagnisten ihrer eigenen Dummheit verflucht habe und ich sie dennoch alle abgöttisch liebe. Ein Buch kann man lesen, man hat seine eigene Lesestimme im Kopf. Hat man wie ich das Hörbuch gehört, steht und fällt die Atmosphäre eines Hörbuches mit dem Hörbuchsprechers. Doch Matthias Lühn wäre nicht selbiger, wenn er es nicht einfach genial drauf hätte. Matthias Lühn hat seinen Protagonisten ein Leben eingehaucht, und dem Erzählstrang eine Spannung gegeben, dass man nicht mehr mit dem Hörbuch aufhören konnte. (dies muss ich anerkennend für alle drei Teile dieser Hörbuchreihe sagen). Fitz Chevalric kehrt nach dem auf ihn verübten Attentag zurück nach Bocksburg. Immer wieder plagen ihn Anfälle, in denen er zitternd und geschwächt zu Boden fällt. Doch als er in einem Käfig auf das Wolfswelpe Nachtauge trifft, und Fitz und Nachtauge eine feste Bindung eingehen, verschwinden diese Anfälle. Fitz versucht die Bindung zu lösen, denn dank Burrich weiß er, dass ihn das den Verstand kosten kann. Und doch soll ihm diese Verbindung nicht nur einmal das Leben retten. Während er am Hof versucht, den Intrigen von Prinz Edel aus dem Weg zu gehen, findet er Molly wieder. Was lange währt, wird endlich gut: beide finden zueinander, wenn auch König Listenreich keine Erlaubnis gibt, dass die beiden sich trauen. Doch um König Listenreich steht es schlecht. Mit der Zeit wird er kränker und kränker, selbst dem Hofstaat und die Herrscher der sechs Provinzen fällt es auf, dass Listenreich nicht mehr der König ist, der er gewesen sein zu scheint. Prinz Edel übernimmt immer mehr die Geschäfte seines Vaters, doch nicht zum Guten. Gleichzeitig versucht Prinz Veritas die Angriffe der Korsaren durch die eigene Macht der Gabe abzuwenden. Er setzt selbst Fitz ein, um mehr Erfolg zu haben, doch wird ihm das Gelingen? Fitz ist wieder mitten im Geschehen. Einerseits muss er Serene und ihrer Kordiale entgegen treten, die von Edel gesteuert werden. Auch der Narr scheint nicht mehr der zu sein, der er mal gewesen ist. Gleichzeitig fühlt er sich in der Verantwortung, sich um Kettricken zu kümmern, und kann sich aber mit ihr auch beraten. Denn die Intrigen, die in Boxburg geschmiedet werden, kommen aus den eigenen Reihen. Kann Fitz mit seinen Freunden Chade, Burrich und Molly dem Ganzen Herr werden? Das Ende dieses zweiten Teiles der Weitseher-Trilogie ist mehr als gelungen. Ich war regelrecht sprachlos, und hätte diesen Ausgang nicht so erwartet. Und so bleibt nur noch zu sagen: Wölfe haben keinen König.

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