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Helga

Posted on 2.7.2020

Adriana Popescu war mir bisher eine noch nicht bekannte Autorin. Ich bin zwar schon mal über ihren Namen gestolpert, doch ein Buch von ihr habe ich noch nie gelesen. Als „Mein Sommer auf dem Mond“ erschien und viele Bookstagramer/Buchblogger begeistert davon berichteten, wurde ich zum Glück darauf aufmerksam. Ein kurzer Blick auf den Klappentext und schon musste ich dieses Buch haben. Adriana Popescu hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Es fiel mehr sehr leicht in die Geschichte hineinzusteigen. „Mein Sommer auf dem Mond“ wird aus den Sichtweisen zweier Personen erzählt: Fritzi & Bastian. Ich finde diesen Perspektivenwechsel richtig gut, da man zum einem Einblick in verschiedene psychische Erkrankungen bekommt, zum anderen aber auch die Handlung besser nachvollziehen kann. Beide Protagonisten sind einem auf Anhieb sympathisch. Fritzi und Bastian, aber auch die anderen aus der Gruppe lernen sich selbst zu vertrauen und sich gegenüber den anderen zu öffnen. Jede von ihnen hat ein besonderes Päckchen zu tragen und muss während des Aufenthalts auf Rügen lernen damit umzugehen. Es war schön zu sehen, dass Fritzi und Bastian trotz der Umstände, ihren Humor nicht verloren und versucht haben, das Ganze zu meistern. Man sollte nie aufgeben, egal wie schwer etwas ist. Aber auch die anderen Protagonisten sind echt super dargestellt. Wenn man anfangs Probleme hat, kann man auf die Broschür-Seite blättern und erhält Steckbriefe zu der gesamten Astronauten-Gruppe. Sehr kreativ gestaltet. „Die Astronauten“ ist eine liebevoll genannte Gruppe, bestehend aus 4 Personen. Zu ihnen gehören Fritzi, Bastian, Tim und Sarah. Sie alle sind aus den unterschiedlichsten Gründen im Therapiezentrum und haben das gleiche Ziel: wieder „normal“ zu werden. Sie können nicht unterschiedlicher sein und doch haben sie eine Gemeinsamkeit, nämlich ihre Mission auf Sonnenhof. Wir erleben gemeinsam mit ihnen eine aufregende Zeit mit vielen Höhen, aber leider auch Tiefen. Die Autorin spricht hier viele wichtige Themen an, die heutzutage leider nicht groß beachtet werden. Nicht nur Mobbing, sondern auch psychische Probleme oder andere Themen, die in unserer Gesellschaft missachtet werden, stehen im Mittelpunkt. Es werden also nicht nur die schönen Seiten des Lebens – wie etwa die Liebe oder wahre Freundschaft – gezeigt, sondern auch das Negative. Nicht alle können ein unbeschwertes Leben führen, sondern haben es schwer und müssen mit sich selbst zu kämpfen. Wer hier allerdings eine romantische Geschichte mit einem Happy End erwartet, ist hier falsch. Die Liebe wird eher am Rande erwähnt. Als Leser bekommt man vielmehr einen Einblick in die Probleme der Protagonisten bzw. die gesamte Therapie steht im Mittelpunkt. Das Cover von „Mein Urlaub auf dem Mond“ passt gut zum Inhalt. Schön fand ich zudem auch noch die Gestaltung einzelner Kapitel. Sie sind bildlich mit Möwen gestaltet worden und haben neben dem Namen (aus dessen Sicht das Kapitel erzählt wird) auch noch eine passende Überschrift. Was ich auch noch sehr schön war, waren die ganzen Harry Potter – Anspielungen im Buch (Hogwarts, verschiedene Häuser, …). Bei „Mein Urlaub auf dem Mond“ handelt es sich um eine sehr süße Geschichte, die zugleich auch zum Nachdenken anregt. Wichtige Themen werden angesprochen, doch beim Ernst musste es nicht immer bleiben: durch den eingebauten Humor war es teilweise sehr lustig und man hatte Spaß, das Buch zu lesen. Ich bin kein Fan von einem offenen Ende, doch hier hat es richtig gut gepasst und es wirkte nichts zu überstürzt. Alles braucht nämlich seine Zeit. „Mein Sommer auf dem Mond“ bekommt von mir 5/5 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Das Buch hat allerdings mehr als nur 5 Sterne verdient! Also Leute, lest unbedingt dieses Buch, ihr werdet es nicht bereuen!

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