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Tschick, nicht nur der Name dieses Romanes, sondern auch der der Name von einem der beiden Protagonisten, genauergenommen der Spitzname von Andrej Tschichatschow, der in den Sommerferien plötzlich mit einem geklauten Auto vor der Tür von Maik Klingenberg steht. Zusammen begeben Sie sich darauf auf einen Roadtrip quer durch Deutschland mit einer Menge Abenteuer und natürlich ohne Führerschein. Die Geschichte, die Wolfgang Herrndorft aus der Perspektive von Maik Klingenberg erzählt, beginnt mit dem Ende und arbeitet von da an genau auf dieses zu, angefangen mit einer kleinen Vorgeschichte zu den vorkommenden Charakteren. Wolfgang Herrendorfs Tschick besticht meiner Meinung nach durch seine unkomplizierte und jugendliche Sprache, die nicht übertrieben wirkt, die Protagonisten authentisch darstellt und sich angenehm lesen lässt. Auch sind die Charaktere alle mitsamt sehr interessant und sorgen für interessante Begenungen und Dialoge zum schmunzeln. Gerade Maik und Tschick sind dem Autor wunderbar gelungen. Während Maik, sehr viel nachdenkt, öfter mit den Gedanken abschweift und viel beobachtet und beschreibt, was sich auch in der Erzählweise wiederspiegelt, ist Tschick aufgeweckt und eigentlich wirklich intelligent. Tschick ist insgesamt ein gelungener Roman über eine ganz besondere Freundschaft und einen unvergesslichen Sommer, aber auch darüber, dass Vernachlässigung der eigenen Kinder in jeder Gesellschaftsschicht vorkommen kann.