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_bookish_cat_

Posted on 1.7.2020

Grundsätzlich hat diese Geschichte ein ziemlich spannendes Thema - selbstfahrende Autos, und die Frage, wer oder was bei einen eventuellen Unfall verschont bleibt. Dazu gibt es im England der Zukunft eine eigene Kommission, die zweifelhaft Fälle untersucht. Libby wurde als Person aus der Bevölkerung bestimmt. Und dann passiert etwas unfassbares - ein Hacker kidnappt 8 Fahrzeuge und droht damit, die Passagiere umzubringen. Die Kommission und die Öffentlichkeit sollen entscheiden, wer überlebt. Jeder der Passagiere hat aber ein Geheimnis... Der Autor beschäftigt sich mit der Thematik, wie wir immer abhängiger von der uns unterstützenden Technik werden und wie überfordert wird sind, wenn etwas nicht so funktiert, wie es soll. "Nein." Diese Antwort irritierte ihn. Das Auto hatte noch nie "Nein" gesagt.(S. 157). Und auch damit, wie gläsern wir schon sind und werden könnten: "Heutzutage verschwindet nichts mehr. [...] Alles lässt sich irgendwo finden. Alles private wird letztlich öffentlich." (S. 336). Aber auch damit, dass in den Tiefen des Internets doch so vieles verschwinden kann... Die Frage nach der Schuld spielt ebenfalls eine große Rolle, denn die Personen müssen entscheiden, wer es eher wert ist, gerettet zu werden im Vergleich zu anderen. Die Schwangere? Die alternde Schauspielerin? Der Verliebte? Der Familienvater? Die Polizistin? Die Auswahl ist nicht einfach, denn jeder trägt ein Geheimnis bei sich. Ich würde nicht entscheiden wollen. Die Grundidee gefällt mir wie gesagt recht gut, daher wollte ich die Geschichte auch lesen. Aber es gab nur zu Beginn wirkliche Spannung, diese hat recht bald nachgelassen. Durch die kurzen Kapitel war das Lesetempo recht hoch, was mich schlussendlich am lesen gehalten hat. In der Geschichte bringt der Autor mehrmals kurz die Sprache auf das Matching-System aus seinem anderen Buch, was für mich wie fehlerhaft platzierte Werbung wirkte. Leider! Außerdem habe ich mir mit den vielen unterschiedlichen Protagonisten hier schwer getan und konnte zu keinem auch nur annähernd eine emotionale Bindung aufbauen. Gegen Ende tritt eine kleine Wendung ein, die aber leider nicht sonderlich spektakulär daherkommt. In Summe eine Geschichte, die definitiv Potential nach oben gehabt hätte.

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