Profilbild von Mia

Mia

Posted on 1.7.2020

„Träume, die ich uns stehle“ von Lily Oliver ist eine Liebesgeschichte – jedoch etwas anders als die „gewöhnlichen“ Liebesromane. Die Liebe entwickelt sich erst während der gesamten Handlung. Hauptsächlich steht jedoch nicht die Liebe im Vordergrund, sondern eher die Krankheitsgeschichte der Hauptprotagonistin Lara. Lara ist eine junge Frau im Alter von 21 Jahren. Sie ist ein wenig zurückhaltender und leidet an einer scheinbar unbekannten Krankheit. Sie ist ständig am Reden und vergisst einzelne Momente. Lara befindet sich zu Beginn des Buches in psychiatrischer Behandlung und kann sich nicht mehr an die letzten zwei Jahre erinnern - bis sie den im Koma liegenden Thomas entdeckt. Sie versucht ihn, aber auch sich selbst zu helfen – mithilfe ihrer Geschichten. Es ist unglaublich, wie viele Gefühle in bloße Worte stecken. Das gesamte Buch ist einfach so real und insbesondere sehr emotional geschrieben. Nach und nach erkennt man auch die Zusammenhänge, aber selbst der Leser tappt im Dunkeln herum. Man fühlt sich genauso wie Lara – hilflos und verzweifelt. Als Leser versucht man, gemeinsam mit Lara die Erinnerungen zurückzuholen und hofft auf ein gutes Ende. Besonders gut finde ich, dass jeder einzelne Entwicklungsschritt aufgezählt bzw. rein gar nichts übersprungen und somit die Handlung nicht überstürzt wird. Die Autorin überraschte mich immer wieder. Es sind so viele Momente, die ich einfach nicht habe kommen sehen. Das Ende erst recht nicht. Diese Überraschungen und die dadurch entstehende Spannung fand ich ebenfalls richtig gut. Lily weiß, wie man den Leser an das Buch fesseln kann. Auch wenn das Buch eine schwere Thematik behandelt, finde ich, dass es der Autorin sehr gut gelungen ist, das Ganze darzustellen. Man merkt sofort, dass sich die Autorin intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt hat und auch ich habe dadurch so einiges erfahren. „Träume, die ich uns stehle“ wird nicht nur aus Laras Perspektive erzählt, sondern hin und wieder auch aus Thomas seiner. Man lernt also auch den im Koma liegenden Protagonisten näher kennen. Meine Neugier wurde dadurch umso mehr geweckt. Auch das Cover ist echt schön gestaltet – so zärtlich. Meiner Meinung nach erweckt das Cover positive Gefühle, insbesondere auch Hoffnung. „Träume, die ich uns stehle“ von Lily Oliver kann ich wirklich empfehlen. Es ist eine sehr tiefsinnige und rührend geschriebene (Liebes-)Geschichte mit einer schweren Thematik. Man wird immer wieder überrascht und der Schreibstil ist echt super. Auf den gesamten 400 Seiten bleibt es spannend, denn es ist keine „typische“ Liebesgeschichte, die man schon Mal gelesen hat. Es ist echt Mal etwas Anderes. Ich vergebe daher 5+/5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!

zurück nach oben