Julia
Worum geht es? In diesem Buch erzählt Astrid Korten die Geschichte der kleinen Poppy, die jahrelang von ihrem Steifvater sexuell missbraucht wird. Es handelt sich hierbei um eine wahre Begebenheit. Wie hat es mir gefallen? Allgemein: Das Cover ist sehr schlicht gehalten und dennoch optimal getroffen. Das Grau spiegelt so viel Schlechtes und Tristes der Handlung wieder. Das Rot hingegen wirkt, wie Poppy mit ihren 6 Jahren, sehr unschuldig. Der Klappentext ist kurz und knackig gehalten und verrät nicht viel über die eigentliche Handlung. Er gibt nur einen kleinen Hinweis. An sich finde ich das sehr gut, doch bei diesem Thema wäre eine Trigger-Warnung doch wichtig. Hauptteil: Der Schreibstil der Autorin ist sehr kindlich, was in diesem Fall sehr passend ist, da die Geschichte in der Ich-Perspektive der kleinen Poppy geschrieben ist. Was ich als wirklich bewundernswert empfinde ist, dass die Autorin es schafft ihren Schreibstil mit Poppy zusammen wachsen zu lassen. Denn umso älter die Protagonistin wird, desto erwachsener wird auch der Schreibstil. Da es sich hier um eine wahre Begebenheit handelt, musste die Autorin die Gefühle und Geschehnisse der Betroffenen einfangen und wiedergeben. Dies ist ihr wirklich gut gelungen. Ich habe über die gesamte Handlung hinweg mitgelitten. Auch die Spannung war die ganze Zeit über da und wurde perfekt gehalten. Die Protagonisten: Poppy ist zu Beginn 6 Jahre und wird im Laufe des Buches immer älter. Sie ist später dann selbst in einem relativ jungen Alter deutlich Erwachsener als ihre Mutter. Die Charaktere wirkten alle unglaublich real, sodass sich dies positiv auf die Geschichte ausgewirkt hat und Gefühle optimal rübergebracht werden konnten. Ich wollte Poppy einfach nur in den Arm nehmen und für sie da sein. Das Ende: Bei solchen Lebensgeschichten gibt es leider kein wirkliches Happy End, denn die Betroffenen müssen, auch wenn sie dem Missbrauch nicht mehr ausgesetzt sind, ihr ganzes Leben mit diesen Erinnerungen verbringen. Es war dennoch sehr bewegend und hat sehr zum Nachdenken angeregt. Das Fazit: Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven und auch nichts für Betroffene. Wie ich oben schon erwähnte, sollte es zu diesem Buch dringendst eine Trigger-Warnung geben. Für Menschen, die jedoch gerne Psychothriller lesen und mit dem Thema Missbrauch umgehen können, ist dieses Buch absolut empfehlenswert. Diese Geschichte geht definitiv unter die Haut!