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Julia

Posted on 1.7.2020

*Rezensionsexemplar* Worum geht es? Eigentlich sollte heute Amirs großer Tag sein. Mit der Übergabe von geheimem Material an den Netzaktivisten Habakuk war ihm der größte Skandal in der Geschichte des Internets sicher. Doch kurz vor dem Treffen bricht weltweit das Netz zusammen. Wer dahinter steckt, ist unbekannt. Was wusste Whistleblower Manfred, der Amir das Material für den Leak mit der Bemerkung gab, dass ein Ereignis größten Ausmaßes bevorstehe? Inmitten des ausbrechenden Chaos sucht Amir nach dem mysteriösen Habakuk. Als er diesen findet, rast aus dem Nichts ein Auto auf die beiden zu und verfehlt sie nur knapp. Auf wen hatte es der Täter abgesehen? Auf Amir oder Habakuk? Und gibt es eine Verbindung zum digitalen Blackout? Wie hat es mir gefallen? Allgemein: Das Cover des Buches finde ich unglaublich gut gelungen. Es greift durch die technische Erscheinung der Schrift optimal den Inhalt auf. Auch die Farbwahl ist perfekt gelungen, da hier sowohl eine kühle als auch gefährliche Ausstrahlung erzeugt wird. Der Klappentext weckt direkt großes Interesse, wenn man gefallen an dem Thema Internet und großen Verschwörungen findet. Er verrät nicht zu viel, sondern gibt nur Aufschluss über das Wichtigste. Hauptteil: „Weil wir alle nur real sind, solange wir erreichbar sind. Ich bin online, also bin ich.“ Dieses Zitat hat es mir sofort angetan und zeigt deutlich, dass in diesem Buch ein sehr aktuelles Thema rund und das Internet und Influencer aufgegriffen wird. Der Inhalt an sich hat mir sehr gut gefallen und bietet wirklich sehr großes Potential. Der Schreibstil des Autors war angenehm und flüssig zu lesen und sehr passend für einen Thriller. Doch leider fehlte mir die Spannung, die ein Thriller benötigt. Obwohl durchweg viel passiert, konnte mich das Buch einfach nicht fesseln, da es immer wieder Passagen gab, die ich eher als langatmig empfand, sodass ich regelmäßig auf die Seitenzahl geschaut habe um zu sehen wie viel ich noch vor mir habe. Immer wieder waren spannende Abschnitte zu finden bei denen ich dachte: „Jetzt geht es richtig los.“ Doch leider ist diese Spannung immer relativ schnell wieder abgefallen. Die Handlung war dennoch jederzeit logisch und es gab immer wieder überraschende Wendungen. Mir persönlich hat einfach dieser eine Funke gefehlt, der mich ins Buch hätte hineinziehen sollen. Die Charaktere: Amir ist eher wie ein Geist. Der Leser bekommt keinen großen Einblick über sein Aussehen oder seine persönliche Geschichte. Dafür erfährt er jedoch viel über seine gegenwärtige Lage und Ansichten. Trotz dessen hat er mir als Protagonist sehr gut gefallen, da er eine wirklich tolle Entwicklung, vom eher unscheinbaren Nerd zum mutigen Großdenker hingelegt hat. Auch die anderen Charaktere empfand ich als sehr real und auch die Gedanken und Gefühle sämtlicher Personen wurden von Autor toll rübergebracht. Das Ende: Zum Ende, also im letzten Kapitel, passierte noch einmal sehr viel Überraschendes, sodass dieses mich zum Schluss doch noch einfangen konnte. Dennoch wird das Ende eher offen gehalten. Das Fazit: Influence ist eher ein gutes Jugendbuch mit aktuellen Themen. Wem die Spannung also nicht ganz so wichtig ist, kann hier dennoch auf seine Kosten kommen, da überraschende Wendungen und ein interessanter Lesestoff geboten werden. Eingefleischten Thriller-Lesern, denen die Spannungen hingegen wirklich wichtig ist, würde ich das Buch jedoch nicht weiterempfehlen.

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