Julia
Exemplar: *Rezensionsexemplar* Worum geht es? Stockholm: Nach einem Blutbad an einem Gymnasium steht die achtzehnjährige Maja vor Gericht. Sie hat geschossen, und unter den Toten sind ihre beste Freundin Amanda, ihr Freund Sebastian und der Lehrer Christer. Wie konnte es dazu kommen, dass dieses einstmals so beliebte Mädchen zur meistgehassten Person Schwedens wurde? Und ist sie überhaupt eine Mörderin? Wie hat es mir gefallen? Allgemein: Das Cover ist an die, auf dem Buch, basierende Kurzserie angepasst. Es ist schlicht gehalten, passt jedoch meiner Meinung nach nicht sonderlich zum Inhalt bzw. zum Titel. Der Klappentext ist super geschrieben und weckt direkt Interesse. Hauptteil: Der Schreibstil von „Quicksand“ ist sehr eigensinnig. Mir persönlich hat er jedoch sehr gut gefallen, denn trotz der Tragik, konnten Humor und Direktheit integriert werden. Das Buch beginnt etwas wirr, da mitten in der Handlung eingestiegen wird. Allerdings folgen nach und nach immer mehr Details, die der Aufklärung dienen. Es kommt immer wieder dazu, dass die Protagonistin Maja vom roten Faden abweicht und sich in ihren eigenen Gedanken verliert. Dementsprechend wurde von Beginn an ein umfassender Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt von Maja gegeben, sodass es sehr gut möglich war ihre Gefühle selbst empfinden und verstehen zu können. Ab und an kam es vor, dass die Leser direkt angesprochen wurden während Maja ihren Gedanken freien Lauf ließ. Diese Stellen waren sehr intensiv, sodass ein „live-vor-Ort“-Gefühl erzeugt wurde. Ebenfalls zu erwähnen: Es gab bis zur Mitte hin keine Dialoge, da sich alles in Majas Gedankenwelt abspielte. Zum Ende hin waren dann jedoch Vereinzelte zu finden. Erstmal empfand ich es als schwierig, aber nach ein paar Kapiteln hatte ich mich daran gewöhnt. Außerdem war das Buch so fesselnd und intensiv, dass ich mich selbst etwas in Majas Gedankenwelt verloren hatte. Das Ende ging dann richtig unter die Haut, das Knistern in der Luft – vor Spannung, konnte ich förmlich spüren. Außerdem gab es dazu noch einiges zum Nachdenken mit auf den Weg, wie bspw. in diesem Zitat: „Nur Idioten tun so, als hätte es keine Bedeutung, wer du bist, was du getan hast. Sie reden davon, dass alle Menschen gleich viel Wert sind, so als wäre das nicht bloß eine Erfindung von uns.“ Die Charaktere: Maja wirkt relativ verschlossen. Sie zeigt sich nach außen immer sehr neutral, doch eigentlich herrscht in ihr das blanke Chaos. Dies überspielt sie jedoch super mit Sarkasmus. Die Charaktere fand ich alle wirklich gut durchdacht. Es wurden zu fast jedem Hintergrundgeschichten geliefert, die sie lebendig machte. Sie gaben mir alle samt das Gefühl in mitten des Geschehens zu stehen. Das Fazit: Das Buch bringt nach einer kurzen Eingewöhnungsphase eine absolute Spannung mit sich, die einen in die Handlung förmlich hineinzieht. Obwohl ich das Ende erahnen konnte, wollte ich das Buch dennoch nicht aus der Hand legen. Ich kann es deshalb nur wärmstens empfehlen.