Nordlicht liest
Vor gar nicht langer Zeit habe ich von Roland Hebesberger “Abzweigungen” gelesen und war hellauf begeistert. Da war es doch logisch, dass ich sein neuestes BuchBaby “Red Bird” auch lesen musste. Ava Canary, Mitte 20 ist mittlerweile eine Top ausgebildete CIA Agentin. Sie wurde gerade nach Wien zum BND geholt um einen Fall als Analystin zu betreuen. Ihre gesamte Laufbahn beim CIA in Langley wurden ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt. Sie kam auf der Karriereleiter nicht voran, obwohl sie wirklich gut ausgebildet war. Dieser Auftrag nun soll ihre Chance sein, zu beweisen, dass sie eine mindestens so gute Agentin ist wir ihr verstorbener Onkel. Es kommt wie es kommen musste – Avas Mission scheitert – sie hat einen Sicherheitsmann übersehen und die gesamte Lage eskaliert. Am Ende ist sie die einzige Überlebende. Sie wird von allen möglichen Dienststellen verhört, gefangen gehalten, verdächtigt – bis sie auf Umwegen eine Nachricht von ihrem früheren Ausbilder Killian erreicht. Er bietet ihr seine Hilfe an und hat dafür nur eine ganz kleine Bitte….. Der Schreibstil war wie von Hebesberger gewohnt wirklich fantastisch. Er hat es wieder geschafft mich so zu 100% in sein Buch zu saugen. Und das obwohl der Klappentext mich sehr zweifeln ließ, ob dieses Buch überhaupt etwas für mich ist. Ich war vom ersten Moment an drin und habe wieder an den Seiten geklebt. Die Charaktere und ihre Ausarbeitung sind wirklich Hebesbergers Stärke. Eine Story steht und fällt mit den Charakteren, wenn dort keine Liebe reingesteckt wurde, dann taugt die beste Story nichts. Und hier passt alles. Ich war bei Cornell von “Abzweigungen” schon hin und weg mit wieviel Liebe zum Detail, wieviel Rafinesse und welch tollen Ideen der Autor seinen Charakteren Leben einhaucht. Das ist bei “Red Bird” auf jeden Fall wieder zu 100% gelungen! Ich kanns noch nichtmal genau beschreiben aber ich LIEBE seine Charaktere. Es war ein sehr guter Mix aus Tempo, Action und halt auch Hintergrundarbeit an den Charakteren, dass die sich weiterentwickeln. Dadurch dass es keine wechselnden Erzählstränge gab bleibt man immer direkt mitten im Brennpunkt und kann das Buch fast nicht aus den Händen legen. Die Spannung war von der ersten Seite an präsent und hat sich wirklich bis zur letzten Seite gehalten. Die ganze Story war gespickt mit tollen Ideen, die richtig Spaß gemacht haben zu lesen. Es gab spannende Hintergrundinfos zb zur Ausbildung beim CIA und zu verschiedenen Waffentypen. Die Idee und auch deren Umsetzung ist wieder 1a gelungen. Ich habe irgendwo im Netz ein Interview von Hebesberger gesehen, wo er gesagt hat, dass er noch 100te Notizen und Ideen liegen hat. Und wisst ihr was? Ich will sie alle lesen! Ich kann nur eine absolute und zu tiefst ernstgemeinte Leseempfehlung aussprechen. Selbst wenn euch der Klappentext nicht zu 100% überzeugt, seine Geschichten sind so toll und so extrem spannend – für jeden Thrillerfan ein absolutes MUSS!