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Nina

Posted on 30.6.2020

Als ich diese Reihe vor ein paar Jahren das erste Mal gelesen habe, fand ich sie echt gut. Ich konnte mich zwar nicht mit Tessa identifizieren, dafür ist sie einfach viel zu naiv und ich sehe mich dann doch eher als jemand nicht ganz so naives, aber ich fand es dennoch wirklich unterhaltsam. Jetzt sehe ich das alles doch ein bisschen anders. Die Beziehung zwischen Tessa und Hardin ist einfach unglaublich ungesund und vermittelt in meinen Augen wirklich falsche Werte. Und sorry, aber welche Beziehung, in der sich jemand den Namen des Partners tätowieren lässt, ist denn gut und nett und schön und harmonisch? Genau, keine einzige, von der ich bisher gehört habe. Die Charaktere kann ich auch nicht wirklich positiv beschreiben. Zwar ist Tessa in diesem Teil nicht mehr das naive (okay, doch, sie ist immer noch naiv, aber weniger als vorher) kleine Mauerblümchen, das sich alles gefallen lässt, und sie lässt sich auch nicht mehr (nur) von ihren Hormonen leiten, aber sie ist wirklich richtig nervig. So sehr, dass ich sie nur eine begrenzte Zeit lang ertragen kann. Außerdem trinkt sie in diesem Teil wirklich oft Alkohol, womit ich echt kein Problem habe, aber ich mag es gar nicht, wie sie sich benimmt, wenn sie getrunken hat. Irgendwie hat sie sich von der Klischee-Jungfrau in einen männermordenden Vamp verwandelt, der (Spoiler) im Endeffekt im ganzen Leben doch nur Sex mit einem Mann haben wird. Ab diesem Teil erleben wir auch einen Teil der Geschichte aus Hardins Sicht, und es war ganz nett, auch mal seine Sicht der Dinge zu erleben. Er ist zwar unglaublich toxisch und im echten Leben würde ich einen großen Bogen um ihn machen, als Charakter in einem Buch mochte ich ihn aber doch echt gerne. Was mich an ihm aber echt stört, ist seine unglaublich herrische und aggressive Art. Ständig rastet er wegen irgendwas aus, bricht dann wenig später heulend zusammen, und dann das Ganze wieder von vorn... Und ich finde nicht, dass sich sein Verhalten mit seiner tragischen Vergangenheit entschuldigen lässt. Zum Schreibstil kann ich nicht viel sagen, außer, dass er meiner Meinung nach immer noch viel zu fanfiction-mäßig ist und wenig professionell. Dennoch tut er seinen Zweck und man kann das Buch schnell lesen. Ich finde aber dennoch, dass es keine gute Message vermittelt, und bin der Meinung, dass das Buch eigentlich wirklich nichts für jüngere Leser*innen ist, und zwar nicht wegen der expliziten Szenen, sondern wirklich wegen der toxischen Beziehung und der vermittelten Werte.

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