gletscherwoelfchen
Bei einem Aushilfsjob als Kellner im Zoo wird Lukas Crowe Zeuge eines beängstigenden Vorfalls: Der kleine Bruder der Profigamerin Und Britcross wird vor seinen Augen entführt! Lukas nimmt die Verfolgung auf, schafft es aber auch nach einigen actiongeladenen und waghalsigen Manövern nicht, die Kidnapper einzuholen. Eine Suche quer durch die ganze Welt beginnt. Dabei hat der junge Secret Protector immer die Zeit im Nacken sitzen. Denn Unas Bruder schwebt schon bald in Lebensgefahr... Der Einstieg in die Geschichte ist mir gut gelungen und recht einfach gefallen. Durch den angenehm flüssigen, aber dennoch detaillierten Schreibstil des Autors taucht man als Leser schnell in das Buch ein und kann sich die jeweiligen Handlungen und Handlungsorte gut vorstellen. Was mir aber bereits auf den ersten Seiten negativ aufgefallen ist, sind ellenlange Erklärungen bzw. Informationen, die fast schon wie ein langer Lexikoneintrag zu lesen sind. Ich hatte dabei das Gefühl, dass die Handlung durch diese künstlich in die Länge gezogen wird. Die Handlung selbst hat mich ein wenig zwiegespalten zurückgelassen. Der Rahmen sowie die einzelnen Hintergründe erschienen mir ein wenig schwach und substanzlos. Mir hat manchmal ein wenig der rote Faden gefehlt und ich hätte mir, gerne anstatt den ausschweifenden Informationen, mehr Tiefe gewünscht. Stattdessen kratzte die Handlung oftmals nur an der Oberfläche, Hintergründe wurden lediglich kurz angeschnitten. Das konnten actiongeladene Zwischeneinlagen zum Teil jedoch wieder gut machen. Diese brachten ordentlich Schwung in die Geschichte und schufen jede Menge Spannung. Ich würde behaupten, dass diese Szenen an einem spannendem Actionfilm das Wasser reichen können. Ein wenig enttäuscht war ich allerdings von den Charakteren. Der Protagonist Lukas Crowe erschein mir zwar sehr sympathisch - keine Frage - aber nicht besonders authentisch. Wie einem perfekten, optimierten James Bond-Double gelingt ihm stets alles auf Anhieb. Und das, ohne vorher eine besondere Ausbildung als Agent o.ä. genossen zu haben. Mit der Zeit nahm dies der Geschichte teilweise den Wind aus den Segeln. Mit den Nebencharakteren verhielt es sich ähnlich. Sehr blass und in meinen Augen mit nur wenig Persönlichkeit habe ich als Leser sie kaum wahrgenommen. Zusammenfassend kann ich sagen, dass der erste Band von "Secret Protector" mich nicht ganz überzeugen konnte. Zwar gibt es einige tolle Momente, die fehlende Tiefe hat mich jedoch gestört. Vielleicht ist die Geschichte um Lukas Crowe eher etwas für jüngere Leser, die damit kein Problem haben. 3/5 Sterne