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nishikawakisara

Posted on 29.6.2020

Endlich ist der Manga in Deutschland angekommen! Ich habe schon so viel Gutes über ihn gehört und ich muss sagen: zurecht! "Koimonogatari" ist eine entspannte, melancholische und authentisch erzählte Geschichte. Der Verlag hat den Manga zwar als Boyslove gelabelt, ich würde ihn aber eher zu Slice of Life und LGBTQ zählen. Er ist keinesfalls eine gewöhnliche Boyslove-Geschichte. Im Band passiert storytechnisch nicht viel. Wir begleiten die Protagonisten und ihre Freunde durch ihren Alltag. Viel Wert wird hier auf ihre Gefühlswelt und Gedanken gelegt. Wir erfahren wirklich alles von ihnen. Jeder noch so kleine und unwichtig erscheinende Gedanke. Ich finde, der Mangaka hat es wirklich geschafft, die Geschichte so lebensnah und authentisch zu erzählen, wie es geht. Einen ähnlichen Titel, der alles so tiefgründig verarbeitet, könnte ich euch auf die Schnelle gar nicht nennen. Der Zeichenstil ist genauso außergewöhnlich, wie die Geschichte selbst. Die Charaktere wirken gleichzeitig skizzenhaft und detailliert. Ihre Gefühle werden sehr gut rübergebracht. An dieser Stelle möchte ich aber auch zugeben, dass obwohl mich der Manga sehr fasziniert hat, ich mich beim Lesen schon ein bisschen abgequält habe. Es gibt sehr viel Text im Band, der teilweise - und manchmal auf unerklärlicherweise - sehr winzig geschrieben wurde. Dadurch war das Lesen ab und zu sehr anstrengend. Lest den Band an einem schönen, sonnigen Tag, an dem ihr gute Laune habt, sonst könnte es passieren, dass ihr schnell das Interesse verliert. Lesen müsst ihr ihn aber unbedingt, wenn ihr Coming of Age, Slice of Life gerne lest. Nach expliziten Szenen sucht ihr im Band vergebens. Wie gesagt, der Manga ist kein "wirklicher" Boyslove. Obwohl die Geschichte sich auf die Gefühle fokussiert, würde ich sie jemanden, der sich mit dem Genre BL/LGBTQ erst bekannt machen möchte, nicht unbedingt empfehlen. Nur, wenn ihr euch im Klaren seid, dass es keine fluffig leichte Schulromanze ist.

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