Sarang
Im Manga "Life – Mit dir, ans Ende der Zeit" wohnt eine Geschichte, die ich nicht so leicht vergessen werde. Sie ist einerseits wunderschön, andererseits unendlich traurig. Dabei ist das Traurige eigentlich der Kreislauf des Lebens. Wir werden geboren, wir leben und irgendwann sterben wir. Nichts, was wir nicht wüssten. Und doch… Miya Tokokura hat den Protagonisten Yuki und Akira so viel Leben eingehaucht, dass sie für mich förmlich aus den Seiten geklettert sind. Dabei habe ich als Leserin Anteil an den verschiedenen Phasen ihres Lebens. Entgegen rosaroter Plots wälzen die Charaktere Konflikte, die mich zwischendurch richtig erschüttert haben. Ich sage es nur ungern, aber ich habe wirklich richtig geheult! Deshalb wenden wir uns jetzt dem Anfang des Mangas zu, denn Miya Tokokura hat ein Kennenlernsetting jenseits von zauberhaft erschaffen. Yuki und Akira folgen jeweils einer Linie, um von der Schule nach Hause zu gehen und andersherum. Ähnlich wie man als Kind manchmal versucht, niemals auf die Zwischenräume zwischen den Kacheln zu treten oder nur auf dem Gehsteig balanciert. Da sie sich in der Mitte treffen, müssen sie kreativ werden, um aneinander vorbei zu manövrieren. So kommt es, dass sie sich tagtäglich begegnen, immer mal wieder unterhalten und einander immer besser kennenlernen. Diese Ausgangssituation ist dermaßen schön umgesetzt, dass mir sogar das Herz bricht! „Life – Mit dir, ans Ende der Zeit" möchte ich ganz heiß empfehlen! Vielleicht gerade WEIL die Handlung traurig ist und WEIL sie mich intensive Gefühle von Schmerz und Freude empfinden ließ. Objektiv gesehen ist die Geschichte im Gesamtbild gar nicht mal so traurig (ich bin unlogisch, ich weiß). Für mich war sie es irgendwie trotzdem, begründen kann ich das nicht ohne alles zu spoilern. Letztlich ist Tokokuras Manga eine Liebesgeschichte, die die Charaktere nicht nur für einen Augenblick ihres Lebens begleitet, sondern von Anfang bis Ende... und vielleicht sogar darüber hinaus.
