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cozybibliophilie

Posted on 29.6.2020

Caden ist ein ganz normaler Junge. Er hat ihn liebende Eltern und eine Schwester. In der Schule hat er gute Freunde gefunden, mit denen er viel Zeit verbringt. Doch Caden befindet sich auch auf einem Schiff, welches auf dem Weg zum tiefsten Punkt der Erde ist. Dort ist er ein Schiffsjunge, der einem Piraten dient. Immer häufiger passiert es, dass Caden die beiden Welten nicht mehr auseinanderhalten kann. Seine Freunde distanzieren sich und seine Eltern sind besorgt. Als sie ihren Sohn untersuchen lassen kommt die Diagnose: Schizophrenie. Das Cover passt toll zur Geschichte. Den Schreibstil fand ich zwischendurch etwas anstrengend zu lesen, was aber auch an den Wechseln zwischen der Realität und der Piratenwelt liegen kann. Das Buch wird durchgehend aus der Sicht von Caden erzählt. man wechselt nur zwischen seinen beiden Realitäten. Ich fand die zunehmende Verwebung der Realität mit der Piratenwelt gut und nachvollziehbar gemacht. Man findet in beiden Welten Parallelen und Überschneidungen zu der jeweils anderen. Die Schizophrenie war für Caden ein schleichender Prozess, was man auch daran erkennt, dass er immer häufiger Dinge anspricht, die gar nicht in der Realität vorhanden sind und er dann auf die irritieren Reaktionen seiner Mitmenschen mit Abwinken reagiert. Auch der Prozess der Behandlung ist aus meiner Sicht authentisch rübergebracht. Ich kann das nicht wirklich beurteilen, da ich niemanden mit dieser Diagnose kenne, aber es wirkte für mich so. Ich fühlte mich mit Caden zusammen hilflos und benebelt. In der Geschichte kommen immer wieder Zeichnungen vor, die die Geschichte begleiten. Diese Zeichnungen sind von Neal Shustermans Sohn selbst gezeichnet. Sein Sohn hat/hatte selbst Schizophrenie, was das ganze Buch so viel persönlicher macht. Dazu schreibt Shusterman auch am Anfang eine Anmerkung.Ein wirklich berührendes Buch über ein Thema über das ich leider bisher nicht viel wusste.

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