Lara
Nachdem ich Verbrechen und Strafe so geliebt habe, wollte ich unbedingt auch Kaffee und Zigaretten lesen. Da auf dem Buchrücken steht, dass dieses Schirachs persönlichstes Buch sei, war ich umso neugieriger. Ich wusste gar nicht, was mich in diesem Buch erwartet. Ich wusste nur, dass es eben nicht mehr dieses Format aus den anderen Büchern hat, in dem er von verschiedenen Verbrechen erzählt hat. Kaffee und Zigaretten ist in über 40 kleine Kapitel unterteilt, die komplett unabhängig voneinander gelesen werden können. Jedes Kapitel erzählt von einem Erlebnis, einer Erzählung, einem Ereignis aus der Vergangenheit - es ist wirklich eine bunte Mischung. Beim lesen habe ich dann auch verstanden, warum es sich hierbei um Schirachs persönlichstes Buch handelt, denn es beinhaltet viele autobiografische Erzählungen. Er spricht von Menschen, Würde, Grausamkeiten, Ungelöstem, Depressionen und von vielen weiteren Themen, die die Gesellschaft beschäftigt. Manchmal wirkt es auf den ersten Blick bedeutungslos, aber man merkt doch schnell, dass meistens mehr dahintersteckt. Der Autor ist für mich irgendwie ein Beispiel für einen weisen Menschen, nicht wegen seiner Intelligenz, sondern eher aufgrund der vielen Erfahrungen, die er bereits in seinem Leben gemacht hat. Er könnte mit Sicherheit noch 100 weitere Bücher füllen, ohne dass sie dabei langweilig werden würden. Kaffee und Zigaretten war von Anfang an unterhaltsam und spannend und auch die unerwarteten Wendungen am Ende der Kapitel haben bei diesem Buch nicht gefehlt. Ich habe definitiv viel lernen können und freue mich auf weitere Bücher des Autors. 4,5/🌟🌟🌟🌟🌟