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Die Familiensaga geht weiter Der Krieg ist vorbei und das Leben muss weitergehen, irgendwie. Aber nichts ist mehr so, wie es vorher war. Der Adel wird abgeschafft und Konstantin weiß nicht, wie es wirklich mit Gut Greifenau weitergehen soll. Er und seine Geschwister müssen gemeinsam eine Lösung finden, jedenfalls, solange Konstantin noch keinen Erben vorweisen kann. Die Kluft zwischen den Geschwistern könnte nicht größer sein. Seine Frau Rebecca wird immer noch nicht anerkannt, dabei gibt sie alles, um das Gut und seine Menschen am Leben zu halten. Besser hat es da die jüngere Schwester Katharina getroffen. Sie ist verheiratet und die Familie ihres Mannes lebt im Luxus und Überfluss. Verliert die ehemalige Komtess ihre früheren Ziele jetzt aus den Augen? Macht der Reichtum sie gleichgültig und abgestumpft? Auch die Dienstboten des Gutes haben ihr Schicksal zu meistern. Ida und Albert könnten glücklich sein, wären da nicht noch ein paar Geheimnisse, die ungesagt geblieben sind. Und auch die anderen Menschen auf dem Gut haben ihre Probleme zu bewältigen. „Goldsturm“ ist der vierte Teil über das fiktive Gut Greifenau, welches in Pommern angesiedelt ist. Dieser Teil schließt zwar nahtlos an die Vorgänger an, könnte aber durchaus auch einzeln gelesen werden. Einige Rückblenden sorgen dafür, dass man alles Wichtige erfährt. Erzählt werden die Jahre 1919-1923. Natürlich ist der Lesespaß größer, liest man zunächst die Vorgänger und hält sich an die Reihenfolge. Hanna Caspian schildert jetzt die Ereignisse der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Mit Katharina und der Familie ihres Mannes schildert sie den Luxus, der die Menschen dieser Klasse umgab. Die Familie Urban setzt alles daran, ihren Reichtum zu erhalten und zu mehren. Eindrucksvoll erzählt Caspian was dazu nötig war. Gleichzeitig erzählt sie aber auch die andere Seite. Den Kampf, den Konstantin ausfechten muss, um den Familienbesitz zu erhalten. Die Armut und den Hunger der Menschen. Davon wie problematisch es war Essen zu bekommen oder überhaupt Leben zu können. Die politische Situation hat sie gekonnt in ihre fiktive Handlung um Konstantin, Rebecca und ihre Familien gewoben. Sie gibt dabei gleichzeitig einen eindrucksvollen Eindruck davon wieder, wie das Leben in diesen Jahren gewesen sein könnte. Der Geldverlust dieser Jahre bestimmt das Leben der Menschen. Die Politik sucht nach Lösungen und neuen Zielen und gleichzeitig sind die Menschen traumatisiert von dem langen Krieg, der hinter ihnen liegt. All das hat die Autorin eingefangen und zu einer Geschichte verwoben, die sich angenehm lesen lässt. Fazit: Ich gebe zu, am Anfang fand ich die Handlung etwas langatmig. Es waren irgendwie nur aneinander gereihte Episoden aus dem Leben gegriffen und nicht wirklich zusammenhängend. Aber je weiter ich im Buch vorankam, umso mehr war ich dann doch wieder gefangen in der Geschichte rund um das Gut in Pommern. Am Ende hätte ich dann doch einfach gern weitergelesen. Auch wenn die Handlung nicht die spannendste Geschichte ist, ist sie trotzdem schön zu lesen. Ich habe mich dann doch wieder wohlgefühlt, bei den Charakteren auf Gut Greifenau. Jetzt warte ich auf den nächsten Teil und bin gespannt, wie die Geschichte von Konstantin und Rebecca, wie die von Ida und Albert und ja auch, wie Katharina ihr Leben weitergeht. Was werden sie noch durchzustehen haben und finden sie ein wenig Glück und Zufriedenheit?