philiene
Bei diesem Buch bin ich tatsächlich zuerst über das Cover gestolpert. Es hebt sich einfach von anderen Covern historischer Romane ab und hat mich neugierig auf die Geschichte dahinter gemacht. Der Roman beginnt 1907 als die junge Wissenschaftlerin Liese von Wien nach Berlin reist, um hier weiter Physik zu studieren, doch im Gegensatz zu Österreich, dürfen Frauen in Deutschland noch nicht studieren. Auf der Reise lernt sie das Dienstmädchen Anni die ebenfalls nach Berlin unterwegs ist und Hedwig eine junge Frau mit großen Zielen kennen. Aus den drei unterschiedlichen Frauen werden Freundinnen die zwar ganz unterschiedliche Wege gehen, aber alle Drei auf ihre Art für die Emanzipation stehen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der schwere Weg der Frauen an die Universitäten und über zum Zugang zur Bildung ist eindrucksvoll beschrieben und aus heutiger Sicht kann man nur den Kopf über die Ansichten der Männerwelt schütteln. Zudem gibt es anhand Lieses Geschichte Einblicke in die Forschung der Zeit. Obwohl ich wirklich nicht viel mit Physik zu tun habe, war das ganze doch so interessant beschrieben, das ich das sehr spannend und auch verständlich fand. Aber auch Anni die als einfache Dienstmagd den Weg zur Bildung findet und Hedwig die für die Rechte der Frauen kämpft sind tolle Charaktere mit denen man einfach gerne mitfiebert. Ein historischer Roman der tiefe Einblicke in das Leben und Denken der Zeit vor dem ersten Weltkrieg giebt.