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Lucy

Posted on 25.6.2020

Ich mag Göttergeschichten wirklich gerne. Es müssen nicht immer die “klassischen” Götter sein, auch neue Ideen und Geschichten reizen mich sehr, so wie in diesem Buch. Die Geschichte spielt in Sirion – einem Land in dem die Götter und Göttinnen durch ihre auserwählten Kinder Frieden, Wohlergehen und Harmonie sichern. Ilias ist der Gott der Sonne – und Herr der Hauptstadt Solaris. Er wählt alle 50 Jahre einen jungen Mann des Volkes aus um als König über das Land zu herrschen. Die drei alten Göttinnen wählen junge Mädchen aus, die Ihnen als Priesterinnen dienen – eine von Ihnen wird die Braut des Königs werden. Hört sich kompliziert an? Ist es nicht! Die Autorin beschreibt die Welt und die Kultur so lebhaft und voller Leichtigkeit, dass ich mit der Kultur und dem System keine Probleme hatte und mich sofort in die Welt eindenken konnte. Womit ich Probleme hatte (das liegt aber vermutlich eher an mir) waren die vielen Namen: Die Provinzen und Länder und später die Politiker und verschiedenen Personen. Celeste ist eine der erwählten drei Priesterinnen. Sie hat mir von Anfang an gut gefallen. Sie ist nicht eine perfekte, wohl erzogene Tochter der Göttin, wie man sich es vielleicht vorstellen könnte – sie vertritt ihre eigene Meinung, ist morgens schlecht gelaunt, oftmals unsicher und sie ist herrlich sarkastisch. “Lass Deine sarkastischen Bemerkungen, das ist nicht lustig.” Celeste verdrehte die Augen und zuckte bloß mit den Schultern. “Das war auch nicht als Scherz gemeint.” (Kapitel 1) Ohhh, ich verstehe Celeste so gut. Wie oft denken Menschen, dass ich sarkastisch bin und Scherze mache? Dabei meine ich es todernst! Celeste hat mich von Anfang an begeistert. Die Geschichte startet direkt an dem Tag, an dem der Gott Ilias den Mann auserwählen wird, der künftig als König regieren soll. Aber manchmal sind die Wege der Götter unergründlich – und der Auserwählte ist nicht wirklich glücklich darüber erwählt worden zu sein – seinem Glauben an die Götter hat er eigentlich schon lange abgeschworen. Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt: Von Celeste, Nate (der mir als Charakter übrigens sehr gefallen hat) und dann kommt noch Marco ins Spiel. Marco ist ein Soldat, der außenstehend ist und uns Lesern aufzeigt, dass da noch ganz großes und gefährliches auf uns zukommen wird. Auch die Nebencharaktere sind alle gut und interessant gezeichnet. Die beiden weiteren Priesterinnen und Anwärterinnen als Braut, der doch recht interessant gewählte “Hofstaat” des neuen Prinzen, die politischen Akteure bei denen man einige noch nicht so recht einschätzen kann. Locker geschrieben, nette Wortgefechte zwischen den Protagonisten und viele Ansätze, die in meinen Augen perfekt dosiert eingesetzt wurden – nicht zu viel um den Leser zu verwirren sondern genau in Maßen eingesetzt um neugierig zu machen. Mir hat der Auftakt sehr gut gefallen – ich bin froh, dass direkt heute der zweite Teil erscheint. Ich bin sehr gespannt, wie sich das ganze weiter entwickelt. Fazit: Ein toller Auftakt in einem tollen Setting und dazu noch die passenden Charaktere. Mit hat der Auftaktband echt begeistert!

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