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Lexi Volkov hat alles: Geld, Freunde und ein Leben in reinem Luxus. Doch eins prägt sie besonders: ihre Heroinabhängigkeit. Als ihr Bruder sie schließlich mit einer Überdosis in eine Entzugsklinik bringt, beginnt das It-Girl über ihr ausschweifendes Leben nachzudenken, schließt neue Freundschaften und kommt dem schönen Brady näher. Mir gefällt das Cover sehr gut. Es ist mal etwas anderes, ausgefallen und modern. Es eignet sich allerdings weniger für Fotos, da es schnell vor den Augen verschwimmt. Es ist kein großes Geheimnis, dass mich das Thema Abhängigkeit und Drogen seit dem Schicksal von Christiane F. interessieren – da musste ich dieses Buch natürlich lesen. Und ehrlicherweise konnte ich es auch schwer wieder aus der Hand legen. Ich war oft hin und hergerissen, wusste nicht immer, was ich fühlen sollte. Einerseits mochte ich alle Charaktere, weil sie alle so zerbrechlich gewirkt haben, als müsste man sie einfach bei der Hand nehmen und ihnen den richtigen Weg zeigen. Andererseits war ich oft wütend. Wütend über die Ignoranz, wütend über die Willensschwäche und Wütend über die Uneinsichtigkeit. Ich weiß, dass Wut vielleicht nicht die Richtige Emotion hierfür ist, weil es sich bei Abhängigkeit um eine Krankheit handelt und trotzdem konnte ich diese Wut nicht unterdrücken. Die Charaktere waren gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie liebenswert. Brady gefällt mir am besten. Er ist ruhig und besonnen und hat trotzdem irgendwo seine Bad Boy Seiten. Auch der Verlauf der Geschichte gefällt mir gut – genau die richtige Mischung aus Ups und Downs. Das Ende ist mir ein wenig zu sehr Happy End im Vergleich zum Rest. Allerdings gebe ich hier vielen Rezensionen, die ich bisher gelesen habe, recht: die Geschichte ist für dieses düstere und schwere Thema viel zu oberflächlich. Dinge werden einfach abgehakt, ohne das eigentliche Problem dahinter zu hinterfragen. Ein so delikates und schwieriges Thema braucht aber mehr Tiefgang, um besser zu wirken. Leider hat mir der Schreibstil weniger gefallen. Ich finde es ganz schlimm, wenn ein Autor zwanghaft versucht Jugendsprache einzubauen und es dann einfach damit endet, dass jedes zweite Wort „Fotze“ ist – kaum jemand redet so, schon gar nicht die breite Masse. Fazit: Ein interessantes Buch über Abhängigkeit und Willensstärke mit gelungenen Charakteren und einer packenden Story. Leider fehlt hierbei der Tiefgang, der bei dieser Thematik so dringend nötig ist.