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thepowerofpages

Posted on 25.6.2020

Nach dem Tod ihrer Mutter will Astrid ein Familiengeheimnis lüften. Wohin ist ihr Onkel nach dem zweiten Weltkrieg verschwunden, denn er ist nie aus Stalingrad heimgekehrt. Auf ihrer Reise begegnet sie vielen Menschen mit noch mehr Geschichten und Erinnerungen. Sie führen sie von einem Straflager in Sibirien, über Bukarest bis zurück nach Deutschland, wo sie endlich die Antworten findet, nach denen sie so lange gesucht hat.  Ich liebe das Cover. Es ist so wunderbar melancholisch, dass es die Atmosphäre im Buch perfekt wiederspiegelt. Ich kenne das Gebäude darauf gut, es sieht zwar mittlerweile ein wenig anders aus, hat jedoch nichts von seiner Pracht verloren.  Ich bin Geschichten, die sich um den zweiten Weltkrieg drehen grundsätzlich eher skeptisch gesinnt. Oft langweilen sie mich, oder sie sind einfach zu düster, um ein Lesevergnügen darzustellen. Nicht aber dieses Buch. Ich habe gleich zu Beginn problemlos in das Buch hineingefunden, das mich bis zur letzten Seite auch nicht mehr loslassen wollte.  Die Charaktere sind alle fantastisch gelungen, Dinu, der einsame Musiker, der ein Leben lang verstecken muss wer er ist, Naja der malende Freigeist und Bruno, von dem niemand so wirklich weiß, wer er ist und was in diesem Leben seine Aufgabe ist. Aber nicht nur die Hauptpersonen haben mir gefallen, sondern auch Astrid selbst und die vielen interessanten Menschen, die sie auf ihrer Suche nach Bruno trifft. Alle haben bewegende Geschichten zu erzählen, die einen schöne, die anderen traurige, aber alle sind sie fesselnd.  Hannes Grünhoffs Geschichte hat mir zunächst am besten Gefallen. Sie war so gefühlvoll und echt, dass ich alle Szenen wirklich bildlich vor Augen gesehen habe.  Auf den letzten Seiten aber wurde Jakobs Geschichte zu meinem Favoriten. Sie erzählt so sentimental von einem Land und seinen Bürgern, die sich nur nach Freiheit sehnen und diese bis in die frühen 90er aber nicht bekommen sollte. Der Einblick in das kommunistische Rumänien erzählt eine Geschichte, die viele hierzulande vermutlich gar nicht kennen.  Besonders gut hat mir die Beschreibung von Bukarest gefallen. Meine Familie kommt selbst von dort, deshalb bin ich den "Drillingen" auf jedem Schritt gefolgt und habe die Stadt vor mir gesehen.  Der Schreibstil hat mich wirklich überrascht, die Autorin hat es wirklich geschafft ein unliebsames Thema schön zu verpacken und so, dass sich meine Augen nicht von den Seiten lösen konnten.  Fazit: Ein fantastisches Buch über Kultur, Liebe, Sehnsucht und der Suche nach Antworten. Kurzweilig und doch hallt es noch lange nach. Absolute Empfehlung.

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