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Buchstabengeflüster

Posted on 25.6.2020

(Rezi aus 2014) Charaktere: Emily ist 17 und hat gerade ihr Abitur hinter sich. Sie leidet immer noch darunter, dass sie ihre Eltern mit 4 Jahren durch einen Autounfall verloren hat und öffnet sich daher nicht anderen Menschen gegenüber. Matt ist unnahbar. Warum er zunächst distanziert gegenüber Emily, später ein bisschen freundlich ist und warum er kaum etwas von sich preis gibt, wurde hier nur angedeutet und wahrscheinlich erst im zweiten Band gelüftet. Es spielen noch mehr Charaktere eine Rolle, wie z. B. Rose, die Besitzerin des B&B oder Joe, der den Friseursalon betreibt und auch modisch die gesamte Dorfgemeinschaft eindeckt und noch viele mehr. Meine Meinung: Die Geschehnisse in „Zurück nach Hollyhill“ werden mittels der personalen Erzählsituation aus Emilys Sicht beschrieben. Der Leser erfährt somit schrittweise mit Emily, was es mit dem kleinen Dorf mitten in England auf sich hat. Die Idee hinter Hollyhill finde ich echt toll. Diese Art von Buch (ich möchte an dieser Stelle nicht mehr verraten) gibt es im Fantasygenre schon oft, doch mit diesem Hintergrund eröffnet Hollyhill eine neue und einzigartige Geschichte. Außerdem ist Hollyhill optisch sehr ansprechend: Ein süßes kleines Dorf mit sehr bunten Häusern auf einem winzigen Hügel. Auch die Bewohner sind alle leicht schräg, aber auf eine sehr sympathische Art und Weise. Leider haben mir nicht alle Charaktere gefallen. Natürlich ist es verständlich, dass sich das Aufwachsen ohne Eltern auf Emily auswirkt. Jedoch verstehe ich nicht, warum sie sich nur ihrer Großmutter, die sie liebevoll aufzieht, und ihrer besten Freundin Fee gegenüber öffnen kann und ihrem Freund nicht mal erzählt, wer und wie ihre Eltern waren. Ich finde nicht, dass eine heile Kindheit, wenn auch ohne Eltern, sich negativ auf das Vertrauen und Öffnen gegenüber anderen Personen beeinflusst. Außerdem wirkte Emily manchmal etwas naiv, wobei sie in anderen Situationen wiederum Durchsetzungsvermögen und einen starken Willen zeigt. Leider hat mich irgendjemand gespoilert, weshalb ich schon von Anfang an wusste, um welche Art von Fantasyroman es sich hier handelt. Emily erfährt dies erst ca. in der Mitte des Buches. Deshalb war die Geschichte anfangs schleppend und kaum spannend für mich. Wenn man aber nicht weiß, was hinter dem Dörfchen Hollyhill und seinen Mitbewohnern steckt, ist das Buch meiner Ansicht nach schon von Anfang an spannend. Für mich fingen die interessanten Stellen erst ab der Hälfte bzw. dem letzten Drittel an. Spannung hat sich auch manchmal aufgebaut, besonders das Ende birgt nochmal einen Show-down. Alexandra Pilz hat einen tollen Schreibstil, der sich durch die detaillierten Umgebungs- und Gefühlsbeschreibungen der Protagonisten bemerkbar macht. Alle Aspekte, die bereits hier in Teil 1 verraten wurden, sind leicht zu verstehen. So einige Fragen bleiben aber, um in der Fortsetzung „Verliebt in Hollyhill“ gelüftet zu werden. Fazit: Zurück nach Hollyhill bietet eine außergewöhnliche Geschichte in dem kleinen bunten Dorf mitten in England.

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