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nicole_leseeule_36

Posted on 24.6.2020

„Du sollst dich mit dem Leben befassen, mit dem Leben befassen, mit jedem einzelnen Kapitel davon.“ Als Mai zurück auf der Erde ist, wird sie natürlich für ihrer Mitmenschen anders aussehen. Da sie sich an nichts mehr erinnern kann, muss sie die diejenigen ausfindig machen für wen die Briefe bestimmt sind. Zur Seite und Hilfe stehen ihr Namoa und Raven. Es beginnt eine Reise in ihr vergangenes Leben. Mit jeder Person für den ein Brief bestimmt ist, kommen die Erinnerungen wieder und Mai sowie die Person kann mit dem Kapitel abschließen und lernen umzugehen. So resigniert Mai über die Fetzen ihres vergangenen Lebens, über ihre Familie, über ihre Freunde, über die Liebe. Zum Ende des Buches erfährt man auch die Tragik über den Tod von Mai, ihren richtigen Namen und wie ihre Mitmenschen mit ihrem Ableben zurechtkommen. Die Geschichte steckt so voller Gefühl und unausgesprochener Traurigkeit. Der Leser wird sehr zum Denken angeregt, über die Nichtigkeiten und das wirklich Wahre was im Leben zählt und was uns wichtig sein sollte. „Wir waren zwei Tote, die Geschichten erzählen konnten. Geschichten über den Tod und das Leben und das beides gar nicht so schrecklich war, wie man dachte.“ Mich hat dieses Buch zum Ende hin sehr berührt und die Tränen sind gekullert. Aber es befreit auch auf eine feinfühlige Art und Weise. Der Schreibstil ist zeichnet sich durch einen wunderbaren Umgang mit Wörtern sowie gefühlvoll und einfühlsamen Beschreibungen aus. Die Sprache ist zudem jugendlich modern. Man fließt leicht durch die kurzen Kapitel, auch wenn die Thematik dahinter sehr dramatisch und gefühlsaufreibend dargestellt wird. Ich finde es sehr gut, dass auch solche Thema so ansprechend und gefühlvoll beschrieben werden. Es freut mich sehr, dass ich dieses Buch aufgrund dieser Leserunde entdecken durfte. Durch die einzelnen Kapitel führt die Hauptprotagonistin in der Ich-Perspektive. Allein der Epilog wird von Naoma erzählt. Ich mag diese Darstellungsform sehr und hätte auch nicht besser gewählt werden können. Zudem wird in die einzelnen Lektion mit einem passenden Zitat / Metapher eröffnet, einer kleiner Zeichnung eines Mädchens auf einer Brücke geprägt und im Buch sind sehr schöne Bleistiftzeichnungen abgedruckt. „Pass auf dich auf, wo immer du bist … dein Ich, das Mädchen, das sich in ihren eigenen Träumen verlor, in der Hoffnung, in einem Wunderland aufzuwachen.“ Mein Fazit: Trotz der Ernsthaftigkeit ein wunderschöner und emotionaler Roman über das Leben und den Tod . Eines meiner Lesehighlights in 2017! Wer sich nicht vor der Thematik scheut, sollte diesen Roman unbedingt lesen.

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