Josie
Der Debütroman von Amelie Murmann ist ein typischer phantastischer Jugendroman. Emilia als die Auserwählte einer Prophezeiung besitzt nicht nur magische Fähigkeiten, sondern sie ist auch das Objekt der Begierde für zwei sehr unterschiedliche Jungen: Max, den besten Wanderer auf dem Internat, und Logan, der sie bei ihrer ersten Begegnung entführt, der Bad Boy also. Während Emilia die Ich-Erzählerin und Protagonistin ist, gibt es noch drei andere Perspektivfiguren. 1.) Max, der von seinen Sprüngen durch Bilder erzählen kann, und mehr weiß als Emilia, wodurch die Leser manchmal einen Wissensvorsprung vor der Protagonistin haben. 2.) Kit, Emilias neue beste Freundin auf dem Internat, die versucht, mit Emilia hinter die Geheimnisse der Wanderer zu kommen und sie zu unterstützen. 3.) Niccolo, Max' früherer bester Freund und Emilias Cousin, der jetzt auf einer anderen Seite steht, durch die wir Leser mehr über die Hintergründe und Konflikte erfahren. Ich muss gestehen, ich bin kein Fan davon, wenn Romane die Ich-Perspektive und den personalen Erzähler mischen. Im Jugendbuch ist das jedoch üblich, um die Identifikation mit der wichtigsten Figur zu erzeugen - was meiner Meinung nach unsinnig ist, da das allein schon durch den Anteil von Emilia in der Handlung und Sympathie/Antipathie geschieht oder nicht geschieht. Auch die Figurenzeichnung selbst ist typisch Jugendbuch. Viel Drama, viel Teenagerangst, Liebe nach kurzer Zeit, gemischt mit ein paar leichtsinnigen Heldentaten und verletzten Gefühlen. Ich muss gestehen, da fühlte ich mich teilweise ein bisschen zu alt für. Nichtsdestotrotz hat mir die Geschichte aufgrund seiner Idee mit den Wanderern, die mithilfe von Bildern an andere Orte - aber nicht in andere Zeiten (fand ich anfänglich auch etwas verwirrend) - springen können, wobei auch Kronos, der Gott der Zeit, und seine Tochter eine Rolle spielen, da sie die Zeit kurzfristig zurücksetzen können, ganz gut gefallen. Was mir hingegen nicht gut gefallen hat, war die Anzahl der Fehler. Mein E-Book lag schon eine Weile auf dem SUB und wurde von mir vor dem Lesen nicht synchronisiert, daher hoffe ich, dass der Verlag die schlimmsten Schnitzer inzwischen korrigiert hat, aber wenn da noch die Anmerkung einer Korrektorin oder Lektorin mitten im Text steht "(Ich versteh den Satz nicht ...)", dann ist das leider echt peinlich. Und es gab noch ein paar mehr Tippfehler und fehlende Kommata. Ich muss gestehen, das hat mich beim Lesen doch sehr gestört. Es waren insgesamt einfach zu viele Fehler.