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Helga

Posted on 24.6.2020

Emmett Farmer lebt mit seinen Eltern zusammen auf deren Hof. Nach einer schweren Krankheit muss er den Hof verlassen und zur Buchbinderin Seredith in die Lehre gehen. Nach und nach merkt Emmett, dass hier etwas nicht stimmt. Er darf lediglich Einbände fertigen, doch die Kunden werden immer hinter verschlossenen Türen bedient. Lange zögert Seredith es hinaus, Emmett wirklich in das Handwerk einzuführen und verschiedene Ereignisse lassen ihn misstrauisch werden, ob Seredith möglicherweise Böses im Schilde führt. Doch dann stirbt sie und Emmett wird mitten hinein geworfen in die Machenschaften mit den Büchern, die in seiner Welt ein ganz anderes Dasein führen ... Man muss sicherlich gut abwägen zwischen spoilern oder nicht spoilern bei Buchbesprechungen. Bei diesem Buch hätten mir Spoiler wahrscheinlich eher geholfen, die Geschichte einzuordnen. Denn lange Zeit dümpelt man mit der Geschichte nur so dahin und weiß nicht genau was eigentlich Sache ist. Denn auch dass man hier in einer fremden Welt ist, wird erst später wirklich deutlich. Immer wieder gibt es Momente, die merkwürdig und surreal erscheinen. Irgendwann schildert Emmett eine Situation aus seiner Kindheit, die einen erstmals stutzig macht, denn scheinbar sind in der Welt, in der dieses Buch spielt, Bücher unter normalen Menschen verbannt. Warum, wird zunächst nicht deutlich. Zudem scheint die Geschichte irgendwie in einen historischen Kontext eingebettet; vielleicht spätes Mittelalter oder auch Barock. Zumindest scheinen viele Geräte, Werkzeuge und Sichtweisen eher altmodisch. Dann wiederum werden modernere Technologien erwähnt. Ich habe mich in diesem Buch nicht wirklich zurecht gefunden. Bei einer Geschichte brauche ich auch immer eine Identifikationsfläche. Die habe ich hier bei der Anhäufung verschiedener Elemente (männliche Protagonisten, homosexuelle Beziehung, magische Welt,...) leider nicht gefunden. Für mich war diese Geschichte eine Ansammlung zu vieler verschiedener Elemente und Themen, die dann noch in einer verwirrenden, nie klar umrissenen Welt stattfanden. Zurück bleibt vor allem das Gefühl, nicht zu wissen, was ich da eigentlich gelesen habe und was es mir sagen wollte. Für mich irgendwie ein merkwürdiges Buch; "nicht Fisch, nicht Fleisch".

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