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Schon kurz nachdem Johan seine große Liebe Lina gefunden hat, verliert er sie bei einem Schiffsunglück. Doch damit will er sich nicht abfinden, er glaubt fest daran, dass Lina noch lebt und sucht sie überall - vergebens. Seit dem Unglück trifft Johan immer wieder auf literarische Figuren, die ihm Ratschläge geben und mit denen er über seine Gedanken und Gefühle sprechen kann. Seine leitende Position im Verlagswesen hat er aufgegeben und stattdessen in einer ländlichen Gegend ein Antiquariat mit Literaturcafé eröffnet. Vier Jahre nach dem Verlust seiner großen Liebe erhält Johan ein Angebot von seinem ehemaligen Geschäftspartner und muss sich entscheiden, ob er einen Neuanfang wagt oder weiterhin nach Lina sucht. "Das Antiquariat der Träume" von Lars Simon ist eine charmante Geschichte, die besonders von der Liebe zu Büchern getragen wird. Dabei fließt die Handlung ruhig und leise dahin, über leichte Längen sieht das bibliophile Herz gern hinweg. Johan ist ein wunderbarer Protagonist, der Bücher über alles liebt und sein Leben ganz um diese Schätze ausgerichtet hat, es macht Spaß ihn in das Antiquariat zu begleiten. Die Handlung ist in verschiedene Zeitebenen unterteilt, so habe ich beim Lesen nach und nach mehr aus der Vergangenheit erfahren, einzelne Szenen mit Johann und Lina und auch Ausschnitte seiner späteren Suche nach ihr. Die literarischen Figuren, die er dabei trifft, reflektieren Johans eigene Gedanken und helfen ihm, diese zu strukturieren. Nur das Ende der Erzählung war für meinen Geschmack zu schnell abgehandelt, ein paar Zeilen mehr hätten die Geschichte abgerundet. Aber wegen des traumhaften Settings und der Art, wie die Buchliebe zum Ausdruck gebracht wird, habe ich das Leseerlebnis sehr genossen. Fazit: Das Antiquariat ist traumhaft beschrieben, die Liebe zu Büchern wird auf beinahe jeder Seite vermittelt. Deshalb ist die Geschichte trotz der manchmal leise dahin plätschernden Handlung eine sehr angenehme Lektüre.