Lucy
Die Geschichte wird aus der Sicht von Lizz in der ersten Person erzählt. Ich habe mir anfangs schwer getan und konnte mich nicht so ganz mit ihr anfreunden. Sie ist anfangs ziemlich zickig und pessimistisch, was dann aber im Laufe der Geschichte besser wird. Aber komplett begeistern kann ich mich für diese Protagonistin trotzdem nicht. Ein Sonnenschein ist dagegen ihre kleine Schwester Jules. Sie ist neugierig und steckt ihre Nase gerne in die Angelegenheiten ihrer Schwester, was dieser aber überhaupt nicht passt. Teresa Zwirner schreibt jugendlich, locker und leicht verständlich. Durch die bildhaften Beschreibungen konnte ich mir Lizz' Welt gut vorstellen. Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen. Zuerst lernt der Leser Lizz und ihr Leben kennen, das komplett durcheinander kommt, weil sie für ein Jahr bei ihrem Vater in einem alten Herrenhaus am Land leben und dafür ihr geliebtes London verlassen muss. Ich habe ein bisschen gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war. Der Anfang hat sich ein bisschen gezogen. Als Lizz im Haus dann ein Medaillon entdeckt und erfährt, dass dieses nicht das einzige seiner Art ist und es geheimnisvolle Kräfte hat, kommt Spannung auf. Der Leser und Lizz werden neugierig, was es mit dem Medaillon auf sich hat. Ab der Hälfte konnte mich die Autorin mit ihrer Geschichte richtig fesseln und es wird immer spannender. Der Mittelteil ist richtig gut und spannend gemacht. Am Ende war mir die Auflösung dann zu schnell und einfach. Das war, als wären der Autorin die Seiten ausgegangen und das Buch hat nicht länger werden dürfen. Die Grundidee hat mir gut gefallen. Teresa Zwirner hat sich eine tolle Geschichte mit vielen Details überlegt. Der Leser muss der Geschichte allerdings ein bisschen Zeit geben, bis sie ihr ganzes Potenzial entfaltet. Der Mittelteil war spitze, der Anfang und das Ende eher mäßig. Da wäre mehr drin gewesen. Fazit: Tolle Grundidee! Langer Anfang, toller Mittelteil, zu schnelles und einfaches Ende! Für Fantasy-Fans empfehlenswert!