
Josie
Feuerherz wird aus der Sicht von Protagonistin Lissy erzählt. Lissy ist 17, nicht auf den Mund gefallen und ein wenig derb. Und genau so ist auch die Geschichte geschrieben. Teilweise etwas Derb, in der Sprache einer Jugendlichen, die sich selbst für ziemlich cool und irgendwie abgebrüht hält,die gerne mal sarkastisch ist. Leider ist das nicht so ganz mein Ding. Das ist zwar natürlich nicht unebdingt schlecht, da es zur Protagonistin passt, für meinen Geschmack aber manchmal zu schnoddrig. Entsprechend bin ich auch mit Lissy als Protagonistin nicht so ganz warm geworden. Ich konnte zwar ihre Gefühle und ihre Entscheidungen nachvollziehen, Aber mit ihrem Auftreten und ihrer Art konnte ich mich einfach nicht anfreunden. Für mich wirkte ihre "Coolness" einfach zu aufgesetzt und übertrieben. Da war mir Ilian um einiges lieber, auch wenn seine Zuneigung zu Lissy teilweise die typischen Übertreibungen, die sein Alter so mit sich bringt. In meinen Augen bleiben viele Nebenfiguren sehr blass. Die Einzige richtige Ausnahme bildet da Ilians Freundin Arva, die auch irgendwie meine Lieblingsfigur war. Die Grundidee hinter der Geschichte (Fabelwesen, Rangkämpfe, das Aufbrechen festgefahrener Strukturen) fand ich wirklich sehr gut. Nur die Umsetzung konnte mich nicht ganz überzeugen. Mir fehlte oft einfach die Spannung. Diese wird zwar durch das Geschehen durchaus aufgebaut, aber irgendwie ist dann doch immer wieder ein Bruch drin, der die Spannung für mich irgendwie wieder rausnimmt. Woran es genau liegt kann ich nicht so ganz sagen. Besonders zäh fand ich es dann aber trotz einiger einschneidender Ereignisse in der zweiten Hälfte. Was mich auch gestört hat war, wie leichtfertig die Figuren teilweise mit diesen Ereignissen umgegangen sind und was sie teilweise einfach so wegstecken. Mein Fazit: Leider konnte mich "Feuerherz" nicht überzeugen. Sowohl Sprache, als auch Figuren und Spannungsaufbau waren in meinen Augen nicht besonders gut. Die Punkte vergebe ich für die tolle Idee, die dahinter steckt und den Verlauf der Story an sich. Denn diese finde ich trotz der in meinen Augen mangelhaften Umsetzung wirklich gut.