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nicole_leseeule_36

Posted on 23.6.2020

Marie ist das typische naive und liebe Mädchen von neben an, alle lieben sie, sie ist gern gesehen und immer fleißig. Seitdem ihre neue Stieffamilie ins Hollertal gezogen ist, fühlt sie sich jedoch von ihrem zu Hause vertrieben. Als sie eines Tages ein Schulpraktikum absolvieren musste, führen sie ihre Wege zu Frau Hollerbrunn. Dort am Hof ist nicht alles wie es scheint. Pegg das genaue Gegenteil von Marie, ist frech und launig, faul und träge und wird von allen missachtet, sogar gemobbt. Da Marie zum Adlerhof zum helfen zurück muss, darf nun sie bei Frau Hollerbrunn aushelfen, doch Pegg tanzt nicht einfach nach einer anderen Pfeife. Doch Peg behält jederzeit ein waches Auge über die Lage, lässt sich so leicht nicht ins Bockshorn jagen und hat immer einen kecken erfrischenden Spruch wie „Überdosis an Märchen und Sagen“ oder „Ghostbusters Wandertag“ auf Lager. Die Mädchen müssen recht schnell erkennen, dass der Grat zwischen Gut und Böse sehr schmal ist, und sich entscheiden, auf welche Seite sie sich schlagen und wem sie wirklich vertrauen können … Die einzelne verschiedenen Charaktere wurden wunderbar herausgearbeitet und glänzen jeder in seinem Element, egal ob gut oder böse. Es liegt sehr viel märchenhaftes und magisches in der Luft. Der bildhafte, leichte und flüssige Schreibstil hat mich sehr gefesselt und hat die Geschichte wunderbar wiedergegeben. Die einzelnen Passagen und die Parallelen zwischen heutiger und der Märchenwelt wurden faszinierend und beeindruckend sowie sehr bildhaft beschrieben.u So konnte man es sich genau vorstellen und fühlte sich mit dem Hollertal verbunden. Die Handlung selbst ist sehr spannend, magisch, fesselnd, abenteuerlich und zum Schluss hin auch temporeich und selbst die Liebe kommt nicht zu kurz. Die Geschichte spricht verschiedene Themen wie Tod, Veränderungen, Mobbing, Selbstsucht, Neid, Eifersucht, Abhängigkeit, Selbstbestimmung, Freundschaften, Liebe und Familie, an. Die Kapitel haben eine sehr angenehme Leselänge und tragen noch eine kleinen passenden Titel dazu. Erzählt wird im Perspektivenwechsel zwischen Marie und Pegg. Zum Schluss nahm das Tempo deutlich zu. Die Handlung erhielt neue Dynamik und Dramatik, auch ein wenig chaotisch und man musste doch aufpassen, nicht den Überblick zu verlieren. Zwar gibt es ein passendes Ende, aber nicht gerade das Happy End, was oft bei Märchen erwartet wird. Klar wünscht man sich oft etwas anderes, aber es passt einfach zum Gesamtbild und die Aussage dahinter finde ich sehr schön gewählt. Ein Wort noch zum Cover, welches mir ausserordentlich gut gefällt und das Gesamtwerk perfekt abrundet. „Schmerz in der Währung, in der du für Liebe bezahlst.“ Mein Fazit: Für die kommende Jahreszeit genau das richtige zum Lesen. Sehr gelungene märchenhafte und moderne Märchenadaption mit tollen Charakteren. Sollte man sich als Märchenliebhaber nicht entgehen lassen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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