Susanne Matiaschek
"Der Zyklop” ist mein erstes Buch von Jeff Strand, demzufolge hab ich auch überhaupt keine Erwartungen daran geknüpft und mich blind hineinfallen lassen. Dieses Buch ist absolut skurril und mit einem wirklich fantastischen Humor behaftet. Tatsächlich wusste ich nämlich nach der Hälfte des Buches immer noch nicht, was ich davon halten sollte. Das fängt tatsächlich bei den Charakteren an, die sehr unnahbar,unterschiedlich, aber auch wirklich skurril sind. Man erfährt das Ganze aus Evans Sicht, der auf sonderbare Art und Weise auf die junge Harriett trifft und plötzlich befindet er sich mitten in einem verrückten Roadtrip quer durch Amerika. Dabei lesen sie unterwegs noch andere Menschen auf und bestehen allerlei Gefahren und Abenteuer. Man fragt sich immer wieder, was es mit diesem Zyklopen auf sich hat. Ist es ein Metapher oder gibt es ihn tatsächlich? Harriett ist absolut weltfremd und unweigerlich stellt sich die Frage, ob sie einfach nur verrückt ist. Und obwohl man zwar im Laufe der Reise viel von diesen Menschen erfährt, kommt man Ihnen emotional nicht wirklich näher bzw. man kann nicht wirklich eine Verbindung zu Ihnen aufbauen. Und trotzdem schließt man sie auf eine verquere Art und Weise ins Herz. Man fiebert und leidet einfach mit Ihnen mit. Da sind so viele Geheimnisse, leider erhält man nicht auf alles Antworten, was ich doch etwas enttäuschend fand. So wie Evan, tritt man diese Reise nach dem Zyklopen an, weil sie einfach nicht loslässt und man mehr darüber erfahren möchte. Es passieren so viel sonderbare Dinge, gefüllt mit Sarkasmus und einer unglaublichen Dynamik und es hat einfach unglaublich viel Spaß gemacht. Dem Autor gelingt es dabei auch sehr gut, einige Details sehr gut zu beleuchten, wodurch sich ein immenses Kopfkino aufbaut. Ebenso fand ich den Schreibstil sehr angenehm und sehr einnehmend. Nicht unbedingt sehr rasant und blutig, denn mit einem Thriller hatte das Ganze nicht wirklich viel zutun. Dennoch merkt man, wie diese kleine Gruppe zusammenwächst und das es plötzlich nicht mehr nur um den Zyklopen geht. Längst geht es um mehr. Jeder hat eine Lücke zu füllen und trägt dies auch nach außen. Eine Stelle gab es, die mich wirklich sehr rührselig werden ließ. Insgesamt ein sehr skurriler und einfach total verrückter Roadtrip, der irgendwie und irgendwo einfach unglaublich packt und mitreißt. Definitiv nicht mein letztes Werk von Jeff Strand. Fazit: "Der Zyklop” hat mich Nerven gekostet, unglaublich amüsiert und trotzdem wusste ich, nach der Hälfte des Buches immer noch nicht, was ich davon halten sollte. Und trotzdem fasziniert und packt es ungemein. Der Humor war ganz meins und teilweise lag ich dabei wirklich fast am Boden und wurde bei einer Szene auch sehr rührselig. In meinen Augen nicht wirklich ein Thriller. Aber ein sehr skurriler und verrückter Roadtrip quer durch Amerika, der unglaublich viel Spaß macht und irgendwie und irgendwo einfach unglaublich packt und mitreißt.