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Lou💫

Posted on 22.6.2020

Inhalt: Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese ist seit einem Autounfall, der unmittelbar auf denTod ihrer beiden Töchter folgte, nicht mehr ansprechbar und ein dauerhafter Pflegefall. Lowen akzeptiert – auch, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen im Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und darin offenbart sich Lowen Schreckliches ... Allgemeines: AutorIn: Colleen Hoover Teil: Einzelband Genre: Thriller, YA/NA Seiten: 368 Erschienen: 13.03.20 Verlag: Bold (dtv) Preis: 12,99€ (eBook); 14,90€ (Paperback) Meine Meinung: Ja, auch an mir ist der Hype um dieses Buch nicht vorbeigegangen - außerdem gehört Colleen Hoover zu meinen liebsten AutorInnen. Also habe ich mir das Buch gekauft - und weiß nicht so ganz, was ich davon halten soll. Wahrscheinlich habt ihr schon mitbekommen, dass das besondere an diesem Buch das Ende ist - das absolut gar nicht so ist, wie man es erwartet hat (versprochen!). Und gerade wegen diesem Ende liebe ich das Buch - weil es unvorhersehbar ist, etwas ganz besonderes ist, einen dieses verstörende 'wtf-habe-ich-da-eigentlich-gelesen?' Gefühl auch Tage später noch begleitet. Wegen dem Ende liebe ich das Buch - auch wenn der Rest eher nicht so meins war. Das Einzige, was an diesem Buch wohl leicht zu bewerten ist, ist sind das Cover und der Schreibstil. Das Cover gefällt mir wirklich gut, mit den rosa Wolken, dem blauen Himmel und den Vögeln ist es wirklich harmonisch und passt auch irgendwie zum Buch - mit den Wolken, die oben aussehen wie an einem schönen Sommertag und unten wie kurz vor einem schrecklichen Gewitter fängt es perfekt die aufgeladene Stimmung des Buches ein. Der Schreibstil war, wie bisher in jedem Buch von CoHo, das ich gelesen habe, immer sehr passend gewählt - sehr anschaulich aber nicht zu Detailverliebt, sehr fesselnd und spannend, man hatte alles Bildlich vor Augen (auch wenn ich mir das bei diesem Buch manchmal eher nicht gewünscht hätte). Das zentrale 'Motiv' des Buches - ich denke soviel kann ich verraten - war ja die Autobiographie von Verity, die Lowen im Laufe des Buches liest - und das fand ich sehr cool gemacht. Man liest immer wieder in quasi abwechselnden Kapitel die Geschichte von Lowen und die Autobiographie von Verity, die Lowen liest - und bekommt auch ihre geschockte Reaktion auf das gelesene mit, wodurch man sich direkt mit Lowen verbunden fühlt. Die Handlung war extrem fesselnd - ich konnte nicht aufhören zu lesen (I mean literally - ich war beim Augenarzt und habe die Augentropfen bekommen und habe trotzdem weiitergelesen bis ich quasi gar nichts mehr gesehen habe und extreme Kopfschmerzen hatte), obwohl ich gleichzeitig nicht glauben konnte, was ich da eigentlich lese. Ich war die ganze Zeit wie in einer Art Schock Zustand - vor allem dann zum Ende hin. Ich bin kein Thriller Fan und auch, wenn ich irgendwie weiterlesen müsste (vor allem, weil ich gehofft habe, das es doch irgendwie noch alles gut wird - was es nicht wurde... immerhin ist es ja ein Thriller), war es mir wirklich zu viel. Zu grausam, zu brutal, dabei zu realistisch und zu gruselig (und das Buch um halb 12 zu beenden, war dann vielleicht auch nicht die beste Idee). Mir war es einfach wirklich zu viel und zu extrem - von der Besessenheit Veritys von Jeremy bis zu den grausamen Handlungen und all der Gewalt (und den ausführlichen Gedanken darüber). Die Charaktere... Wie 'bewertet' man die Charaktere in einem Buch, in dem man nichts und niemandem trauen kann (oder sollte)? Mein erster Eindruck von Lowen war eigentlich eher positiv - eine angehende Autorin, die ihren Traum von der großen Karriere nicht aufgibt, weiterkämpft und trotzdem ein bisschen schüchtern ist, nicht im Rampenlicht stehen will. Mein erster Eindruck von Jeremy war auch sehr positiv - ein sympatischer Typ, dem seine Familie sehr wichtig ist und sehr höflich und zuvorkommend handelt. Über Verity persönlich kann man ja nicht so viel sagen, da sie selbst ja im Wachkoma liegt, nur noch existiert und nicht mehr lebt - alles was wir über sie erfahren stammt aus der Autobiographie oder von ihrem Ehemann Jeremy. Und damit wären wir wieder am Ende - dem WTF-Ende des Jahrzehnts, das einen einfach nur komplett verstört, geschockt, zerstört und sprachlos zurücklässt - obwohl der Rest des Buches ja schon sehr schockierend war, weshalb man fast denken könnte, man hätte sich an diesen Schock gewöhnt (Spoiler: hat man nicht) - was aber auch mal wieder zeigt, was für eine herausragende Autorin CoHo ist, denn so schockierend das Ende auch ist, so genial ist es, das es so unvorhersehbar ist. Mein Fazit: Ich bin nicht wirklich ein Thriller-Fan, was wahrscheinlich der Grund ist, warum ich das Buch so krass fand (obwohl es wirklich extrem verstörend und nichts für Schwache nerven ist). Dennoch ist es irgendwie lesenswert, weil es eben irgendwie anders ist. Überraschend, unvorhersehbar, (unglaublich gruselig) und eben genau so, wie es CoHo auch in Verity geschrieben hat - wie ein schreckliches Zugunglück, von dem man den Blick trotzdem nicht abwenden kann.

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