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nicole_leseeule_36

Posted on 22.6.2020

Mit einem Prolog wird man in die Handlung eingeführt und es endet auch mit einem sehr schönen und vor allem lustigen Epilog. Dazwischen gibt es nicht nur das Hier und Jetzt, sondern auch einige Rückblicke in die Vergangenheit. Diese Rückblicke sind aber auch sehr wichtig, um alles besser verstehen zu können. Durch die vielen Details und sehr guten Charakterbeschreibungen und die der Umgebung, wird man bestens ins Geschehen eingeführt und fühlt sich schnell mitten drin, dennoch beharrt die Handlung auch auf ein gewissen Tempo. Die einzelnen verschiedenen Charaktere wurden auf ihre wichtigsten erfasst, dennoch nicht zu Tode analysiert. Nur bei den wirklich wichtigen der Handlung erfährt man mehr und das gefiel mir sehr gut. Diese Geschichte zeigt dir eine nachvollziehbare und authentische Reise eines Menschen, dessen Weg nach einem einschlagenden Ereignis in eine neue Richtung gehen muss und was in all den Jahren passiert ist. Sehr gefallen hat mir die ehrliche, ergreifende und vor allem erwachsende Auseinandersetzungen mit Problemen, der Vergangenheit, der Zukunft, mit Gefühlen und was so im Leben passieren kann. An manchen Stellen hätte ich mir manchmal noch etwas mehr Liebe und Gefühl gewünscht, dennoch spürte man diese Reise mit jeder Zeile. Lea (29), ist eine strukturierte und ehrgeizige junge Frau, die gerne alles im Griff hat, aber gelernt hat, auch mal nur auf sich zu hören und sich manchmal einfach nur fallen lassen möchte und nicht für alles die Verantwortung tragen mag. In jungen Jahren hat sie sich auf Ben eingelassen und ihre Liebe schien für die beide perfekt. Er gab ihr die gewisse Leichtigkeit die sie brauchte. Doch einmal falsch abgebogen, änderte sich alles von heute auf morgen und Lea zog die für ihr richtigen und wichtigen Konsequenzen, obwohl sie das hoffen nie aufgab. Ich mochte ihre offene Art mit ihrer gewissen schalkhaften und direkten Art Dinge an- sowie auszusprechen. Jan (6) ist total goldig, aufgeweckt, erschreckend ehrlich, wie man es von Kindern kennt, mit einem musikalischen Talent gesegnet und auch ein kleiner Sherlock Holmes. Er ist so erfrischend, herzlich und passt so gut zum ganzen Chaos. Ben, begnadeter Musiker, Lehrer und Bandleader. Eigentlich der Traummann schlecht hin, zumindest zu Beginn für Lea. Doch mit dem Erfolg als Musiker kommen auch neue Probleme, Dinge die einfach auf einen einprasseln und irgendwann verliert man die Kontrolle. So auch Ben und es kostet ihm seine einzig große Liebe. Doch nicht nur das, sein Kummer sieht ihn noch tiefer hinein. Doch plötzlich ist das helle Licht wieder da und verschafft unbewusst zu einem positiven Einfluss. Doch ist es nicht zu spät, sich aus dem Sumpf wieder zu ziehen. Welche Perspektiven holen ihn da raus? Wenn man eine gewisse Zeit ausblendet, ist Ben einfach ein toller Mann. Der Schreibstil ist zum einend beschreibend im Detail, aber auf der anderen Seite auch ganz ehrlich, locker und leicht. Dazwischen gefielen mir die amüsanten Szenen und es wurde sich auch nicht vor Ironie und Schlagfertigkeit gescheut. Aber auch ein paar sehr offene und emotionale Momente, lassen einen innehalten und kurz mal schlucken. Die einzelnen kurzen Kapitel lesen sich flüssig und schnell dahin und tragen jeweils nur eine kleine Überschrift. Im Erzählstil erfährt man aus Leas Sicht was alles damals sowie heute geschehen ist, aber dennoch kommen die Gedankengänge der anderen Charaktere auch nicht zu kurz. Das Cover ist bunt, süß und zeigt alles was quasi in den gewissen „Zimtschneckenjahren“ wichtig war und im Vordergrund stand. „May the saddest day of your future be no worse than the happiest day of your past!“ Mein Fazit: Ein wunderschöner, tiefgehender und einfühlsamer Roman mit sehr vielen amüsanten Momenten und einer offenen Konfliktbewältigung. Unbedingte Leseempfehlung. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

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