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kupfisbuecherkiste

Posted on 22.6.2020

Phew… was für ein Finale! Meine Fingernägel sind abgeknabbert. Aber, ich habe das Finale von Night School beendet. Achtung: es wird in diesem Beitrag durchaus gespoilert, also bitte mit Vorsicht genießen. Der Teil war meines Erachtens der spannenste (wär ja auch schlimm, wenn nicht :D), und ein gebührendes Ende für die Night School Reihe. Als das Treffen in Hampstead Heath aus dem Ruder läuft, werden Allie und Carter getrennt. Carter wird von Nathaniel entführt und festgehalten. Doch dank eines Sicherheitsbeamten von Nathaniel, der die Schnauze voll hat von Nathaniel, können die Cimmerianer Carter spektakulär befreien. Doch was nun? Dank der Idee von Allie, sich – wie von Nathaniel gewünscht – von der Geheimorganisation Orion zu spalten, gründet Allie mit Isabelle und ein paar andren Aussteigern die neue Geheimorganisation „Aurora“. Viele Leute, die vorher auf Nathaniels Seite standen, wandern über zu Aurora. Nathaniel wird dadurch geschwächt, auch wenn er seinen Willen bekommt, an die Macht und an die Spitze von Orion zu kommen. Allie kann Nathaniel überzeugen, das Cimmeria Internat an Aurora zu verkaufen. So bleibt Cimmeria in den Händen der Guten. Das Buch endet damit, dass viele neue Schüler aus Europa und Amerika anreisen, und bei der Cimmeria anfangen wollen. Insgesamt kann ich über den fünfteiler sagen, dass er mir doch recht gut gefallen hat. Klar, es ist eindeutig ein Jugendbuch; C. J. Daugherty lässt keine typischen Jugendprobleme aus, sei es Make-Up und Klamotten, oder typisches Aufmüpfen gegen Erwachsene. Auch das erste Verliebtsein, und sich zwischen zwei Schwärmen entscheiden müssen. Irgendwie bin ich froh, dass Allie und Carter zusammen gekommen sind. Ich hätte mich auch so entschieden. Jedenfalls war mir Sylvain irgendwie unsympathisch. Dass der geläuterte Bruder Christopher wieder zurück kommt, aber das Verhältnis zwischen Allie und Christopher nicht mehr so wie früher ist, fand ich auch gut ausgearbeitet. Alles andre wäre mir persönlich viel zu viel heile Welt gewesen. Meines Erachtens sind die Charaktere gut erarbeitet. Zelazny ist der typische Nörgler-Lehrer, man hatte ja in der Schulzeit immer einen Lehrer, der ober streng ist, und ders immer genau nimmt (und meistens ist man den Lehrern ja nachher doch irgendwie dankbar, ich wars jedenfalls). Jerry ist der allseits beliebte Lehrer, von dem keiner erwartet hätte, dass er ein Spion sein könnte Raj ist ein strenger Trainer, der genau weiß, worauf es ankommt, und seine Angestellten und die Schüler aber auch motivieren kann, dass sie trotz der Anstrengungen mitziehen Zoe ist einer meiner Lieblingscharakter. Sie ist rotzfrech, humorvoll in ihrer Art, ständig in Fettnäpfchen zu treten, ohne es böse zu meinen. Ein kleines Käpsele (wie wir Schwaben sagen) Sylvain ist für mich der typische Schulschwarm, auf den irgendwie alle stehen, aber irgendwie ist er mir zu schleimig, von wegen, er kann ja doch eh jede haben. Dennoch hat er seinen Platz verdient und er hilft ja auch Allie weiter. Carter ist wie Allie ein bockiges Kind. Zwischendurch finde ich es fast überzogen, wie er auf Allie schimpft und sie angreift. Aber dennoch bleibt er authentisch und sympathisch. Allies Entwicklung fand ich gut. Einerseits bleibt sie ihrer Rebellen-Rolle gerecht, aber sie wird von der bockigen Rebellin zur erfahrenen und vernünftigen Rebellin. Nun weiß sie, wofür sie kämpft, und lernt, dass man auch mal was annehmen muss. Isabelle ist nicht nur die Schulleiterin, sondern agiert auch als Allies Ersatzfamilie, bzw. Ratgeberin für ihren wichtigsten Schützling. Sie hat für alle ein offenes Ohr. Auch wenn sie Allie schützen will, merkt sie, dass Allie sich weiter entwickelt hat, und kann auch – trotz anderer Meinung – auf Allie eingehen. Lucinda, für mich immer noch ein Stückweit ein Mysterium. Ja, es wird über sie erzählt, dass Lucinda einer der wichtigstens Menschen der Welt ist, aber irgendwie bleibt die Zwischenmentschliche Beziehung etwas auf der Strecke zwischen Lucinda und Allie. Ellies Eltern spielen am Anfang der Reihe eine entscheidente Rolle, aber im Laufe der Reihe kommen sie kaum noch vor, bis auf ein Treffen im vierten Band. Irgendwie hätte ich mir eine versöhnlichere Rolle bei Ihnen gewünscht. Es wird zwar hin und wieder erwähnt, dass der Kontakt über Isabelle bestehen bleibt, aber so richtig mitspielen dürfen sie nicht mehr. Gabe. Was für ein Aas. Hinterhältig und mies bis in die letzte Haarspitze, und man erwartet ihn eigentlich nicht so richtig mehr im letzten Teil. Aber Daugherty bleibt konsequent bei dem fiesen Charakter, und lässt ihn auch entsprechend enden. Nathaniel. ich denke, er ist nicht von Grund auf Böse, aber er bleibt angetrieben von dem Wahn, dass er sich nicht geliebt genug fühlt von seinem Umfeld, wie es er sich gewünscht hätte. So richtig böse kann ich ihm jedenfalls nicht sein. Oh fast hätte ich Rachel und Katie vergessen. Rachel, die Vorzeigeschülerin, die Allie mehrfach mit Nachhilfe rettet, gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern. Und auch Allies beste Freundin an der Schule. und die wandelbare Katie, erst Erzfeindin von Allie, die sich aber eines besseren besinnt, und Allie mit Beziehungsproblemen weiterhilft. Im großen und Ganzen finde ich Night School ein gelungenes Jugendbuch. Es trotz vor Spannung, Intriegen, den ersten Gefühlen. Die Mischung ist ausgewogen. Ganz klare Empfehlung für diese Buchreihe

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