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stephanienicol

Posted on 21.6.2020

Mit "Winterwundertage" erzählt Karen Swan eine weihnachtliche, romantische Geschichte mit einem besonders idyllischen Schauplatz - der abgelegenen schottischen Insel Islay. Zumindest lassen das der Klappentext und das Cover erahnen. Allerdings kam bei mir nur sehr wenig von der romantischen und weihnachtlichen Atmosphäre an ... In das Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt! Die wunderschöne winterliche Aufmachung und der zauberhafte Bokeh-Effekt haben es mir direkt angetan! Um was geht es? Ihr Beruf als erfolgreiche Unternehmensberaterin führt Alex kurz vor Weichnachten auf die einsame schottische Insel Islay, wo sie eine Whiskey-Destillerie vor dem Ruin retten soll. Der Geschäftsführer und Erbe des Familienunternehmens Lochlan soll Schuld an der Situation sein, weshalb Alex ihn dazu bewegen soll, seine Anteile zu veraufen. Als die beiden sich nach und nach näher kommen, steht Alex irgendwann zwischen den Stühlen ... Gerade anfangs kommt Alex als luxusverwöhnte Geschäftsfrau rüber! Eiegntlich feiere ich finanziell unabhängige und erfolgreiche Frauen in Büchern total, aber mit Alex habe ich mich echt schwer getan! Sie nörgelt relativ viel rum und wirkt gegenüber ihren Mitmenschen eher unterkühlt und distanziert. Doch zum Glück durchläuft sie im Verlauf der Geschichte eine Entwicklung und wird umgänglicher, weshalb sie auch immer mehr ihre Mitmenschen an sich heranlässt. Lochlan ist alles andere als ein angenehmer Zeitgenosse! Er ist recht grob und verhält sich gegenüber anderen immer ungehalten und wird abweisend. Dazu ist er ein leidenschaftlicher Jäger, was ihm bei mir auch keine zusätzlichen Sympathiepunkte einbringen konnte. Allerdings erfährt man im Verlauf der Geschichte, weshalb er sich so verhält und welcher Mann sich nun hinter der Fassade eines harten, unnahbaren Machos versteckt. Die Romanze zwischen Alex und Lochlan beginnt frühestens erst ab der zweiten Hälfte des Buches! Da ich von einem Plot, der stark von einer Liebesgeschichte geprägt ist, ausgegangen bin, wurde ich echt enttäuscht. Karen Swans Schreibstil ist sehr locker und anschaulich, sodass man sich die beschriebene verschneite Landschaft super vorstellen kann! Je länger die Geschichte vorangeschritten ist, desto mehr wurde klar: Es passiert einfach nichts! Selbst nach 300 Seiten war noch nichts weltbewegendes passiert, das die Geschichte vorangebracht hätte. Stattdessen wird man in die Abläufe der Whiskey-Herstellung bis ins kleinste Detail eingeweiht. Weihnachtliche Atmosphäre? Konnte ich nicht finden. Eine romantische Liebesgeschichte? Fehlanzeige. Erst nach 400 Seiten wird die Story interessant und fesselnd! Die Protagonisten, die sich bis zu diesem Zeitpunkt hassen, nähern sich allmählich an, und man erfährt endlich mehr über die Charaktere. "Winterwundertage" von Karen Swan kann leider nicht überzeugen: Statt in weihnachtliche Stimmung versetzt zu werden, haben mich gerade die ersten 2/3 des Buches in Frustration versetzt, weil einfach nichts passiert ist!

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