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Lara

Posted on 20.6.2020

Wie lange stand dieses Buch nun schon auf meiner Wunschliste. Abgesehen von dem wundervollen Cover, was mich einfach nur komplett überzeugt hat, war es schlussendlich der Klappentext, der den Weg in meine "Want-to-read"-Ecke ebnete. Er mutete für mich wirklich direkt wie eine Art "Schöne und das Biest" an und als absoluter Fan dieses Märchens musste ich es also einfach lesen. Auch wenn es eine Weile gedauert hat und ich erst jetzt wirklich dazu kam, so bin ich definitiv nicht weniger überzeugt. Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an komplett gefesselt. Die junge Ella hat es nicht leicht im Leben und es will einfach alles nicht so richtig laufen. Sie kann sich gerade so über Wasser halten und kämpft sich vorwärts. Doch dann ändert sich von einem Tag auf den anderen alles. Sie wird entführt und findet sich prompt in einer Villa bei einem reichen Mann wieder, aus der es kein Entkommen gibt. Nun ist sie eine Gefangene und mausert sich von der armen Schülerin zur werkelnden Putz-und Hausfrau. Und dann ist da ja noch ihr Entführer, ein Mann, der einiges zu verbergen scheint. Seine Autorität ist ungebrochen und Widerstand gegen ihn vollkommen zwecklos. Schnell bemerkt Ella, dass um sie herum nicht alles mit rechen Dingen zugeht und sie ahnt noch nicht, in was sie da reingerutscht ist. Doch als die Wahrheit schließlich ans Licht kommt hat sich für sie bereits alles verändert und nichts ist mehr, wie es vorher war.... Die Idee hinter diesem Buch finde ich außerordentlich gelungen. Es hat mir einige Stunden wunderbaren Lesevergnügens geschenkt. Zum Einen war ich absolut fasziniert von der Entwicklung, die insbesondere hinter Ellas Entführer Crys steckt. Ich hatte zu Beginn und während der ersten Kapitel so gar keine Ahnung, worauf das Ganze hinauslaufen würde. Und wenn ich dann endlich eine Idee hatte, so zerschlug sie sich kurz darauf wieder. Die Autorin hat es hier wunderbar geschafft, die Spannung aufrecht zu erhalten und man konnte gar nicht anders, als immer weiter zu lesen. Als schließlich alles aufgeklärt wurde, war ich an einem Punkt, an dem ich zwar so halbwegs die Problematik erkannt hatte, dann aber doch über die endgültige Aufklärung geplättet war. Soetwas in der Form kannte ich bisher auch nicht und die Idee hat mir sehr gut gefallen. Auch die Charaktere passten wunderbar in das Konzept. Ella, die jung und unschuldig mitten aus ihren ärmlichen Verhältnissen entführt wird, um dann in eine vollkommen fremde und geheimnisvolle Welt einzutauchen, die ihre positiven als auch negativen Seiten hat. Am Anfang ist sie in meinen Augen wirklich noch ein naives und freches Kind, anders kann ich es nicht formulieren. Aber dennoch hat sie überzeugt, denn man erlebt mit, wie sie sich im Laufe der Handlung weiterentwickelt. Sie hat zwar immernoch Phasen, in denen sie etwas unüberlegt handelt, was aber in Anbetracht der jeweiligen Umstände auch irgendwie nachvollzogen werden kann. Ich finde, man begleitet sie auf ihrem Weg ins Erwachsenwerden und erlebt, wie sie an ihren Erfahrungen wächst und wie sie sich weiterentwickelt. Auf der anderen Seite haben wir Crys, einen undurchschaubaren Mann, Villenbesitzer und dennoch Entführer. Eigentlich nicht gerade der sympathischste Eindruck. Und doch empfand ich ihn vom Moment seines ersten Auftretens an als einen sehr faszinierenden und tiefgründigen Charakter. Schnell merkt man, dass man es hier nicht nur mit einem "Biest" zu tun hat und dass hinter der autoritäten und strengen Maske ein ganz anderer Mensch steckt. Es hat Spaß gemacht, ihn kennenzulernen und ihn zu entdecken, um schlussendlich den vollständigen Crys zu erleben. Wo er auf der einen Seite sehr angsteinflößend sein kann, zeigt er in anderen Momenten eine ungewohnt liebevolle Seite und ich konnte gar nicht anders, als ihn irgendwie ins Herz zu schließen. Besonders interessant fand ich auch die Freundinnen von Crys, die man im Laufe des Buches kennenlernt. Nicht gleich werden einem die Zusammenhänge deutlich, was es mit den jungen Damen auf sich hat, die er wechselt wie andere Leute ihre Bettwäsche. Doch keine Sorge, es wird sich alles aufklären. Auch die beiden Haustiere, die man im Verlauf kennenlernt und bei denen es sich um einen frechen Kater und einen Schweizer Hund handelt, habe ich so richtig ins Herz geschlossen. Was konnte ich über die beiden lachen und schmunzeln. Insbesondere der "Schweizer" Hund dürfte so einigen beim Lesen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Das Gesamtpaket dieses Buches hat einfach gestimmt. Ich fühlte mich wirklich wie in "Die Schöne und das Biest". Die Entwicklung war stimmig und spannend und auch emotionstechnisch hat das Buch einiges zu bieten. Von lustigen Momenten über spannende und mitunter dramatische Phasen, bis hin zu romantischen Elementen, darf man hier alles genießen. Der flüssige Schreibstil der Autorin macht es unmöglich, das Buch für längere Zeit aus der Hand zu legen, was bei mir für einen neuen Leserekord sorgte. Für Fans von Fantasy-Büchern ist dieses Buch genau das richtige und wer gerne "Die Schöne und das Biest" mag, wird hier auch definitiv fündig werden.

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