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mounddiemachtderbuchstaben

Posted on 19.6.2020

Normalerweise schreckt mich das Weltraumthema ja eher ab, doch das Cover von „Astra Lost in Space“ gefiel mir auf Anhieb. Hier ließ sich schon den Zeichenstil von Kenta Shinohara erahnen. Die Rückseite gewährte neben dem Klappentext noch weitere zeichnerische Einblicke. Das sprach mich schon mal an, sodass ich gespannt auf die eigentliche Geschichte gewesen bin. Beim Öffnen des Mangas wurde ich von einer gefalteten Seite überrascht. Beim Aufklappen ergab sich eine Doppelseite mit einem kolorierten Bild der Schüler-Gruppe, die in diesem Manga die Hauptrolle innehatte. Dieses war gleich zu Anfang ein Highlight, denn es vermittelte mir schon mal den ersten Eindruck zu den Figuren. Auch wurde gleich deutlich, dass Kenta Shinohara Wert auf unterschiedliches Aussehen gelegt hatte. Mir ist das persönlich immer sehr wichtig, denn wenn mehrere Personen eine Rolle spielen, ist es unablässig sie auch im Geschehen zweifelsfrei erkennen zu können. Der Start in die Geschichte war spannend und informativ. Zwei Charaktere lernte ich gleich zu Beginn besser kennen, Aries Spring und Kanata Hoshijima. Ich mochte beide auf ihre eigene Art sofort und ich hatte Lust mit ihnen auf das Abenteuer Planetencamp zugehen. Besonders gut gefiel mir, dass alle Charaktere unterschiedlich aufgebaut und verschiedene Fähigkeiten hatten. Das machte die Truppe zwar zu einem bunten Haufen, aber gleichzeitig auch interessant und spannend. Ihre Vielschichtigkeit wurde erst nach und nach preisgegeben, drei der insgesamt neun Hauptfiguren blieben in diesem Band noch ziemlich blass für mich. Ich konnte sie noch nicht richtig einschätzen, denn sie gaben von sich aus noch nicht so viel preis. Andererseits hätte dies auch den Rahmen des ersten Bandes gesprengt und für mich war das okay. Immerhin kannten sich die Schüler untereinander kaum, so muss das zusammengewürfelte Team sich erst noch finden, um eine Einheit werden zu können. Bei zwei Figuren war schon jetzt eine Entwicklung spürbar und das gefiel mir sehr. Insgesamt hatte sich schon jetzt die Gruppendynamik ein wenig verändert und das war faszinierend mitzuerleben. Die Geschichte spielt im Jahr 2063 und Kenta Shinohara gab wichtige Informationen rund um diese Zeit an. Das empfand ich als nützlich und sorgte dafür, dass ich gut im Handlungsgerüst ankam. Zwischendrin gab es Sonderseiten, die sogenannte Materialsammlung, in der mich der Zeichner beispielsweise mit technischen Details zu Raumanzügen versorgte. Dies verlieh der Story noch mehr Tiefe und blähte vor allem nicht die Interaktion zwischen den Protagonisten auf. Ich wußte es zu schätzen, dass Kenta Shinohara sich keinerlei Weltraum Klischees bediente, sondern sogar noch einige wissenswerte und wissenschaftlich korrekte Punkte, wie Gravitation und Vakuum, einfließen ließ. Diese verknüpfte er gekonnt mit der Geschichte und rundete den positiven Gesamteindruck ab. Der Zeichenstil gefiel mir ausgesprochen gut. Er war detailliert, sauber umgesetzt und ausdrucksstark. Vor allem die unterschiedlichen Schauplätze waren faszinierend. Sie strotzten nur so vor Kreativität und Einfallsreichtum. Dabei wurden sie realistisch dargestellt, selbst der fremde Planet mit seiner eigenen Flora und Fauna. Auch die dargestellten Emotionen kamen bei mir an und verliehen den Charakteren Lebendig- und Glaubwürdigkeit. Obwohl dies eine Science-Fiction Reihe ist, glänzte der erste Band mit reichlich Action. Das erzeugte eine durchweg spannende Grundstimmung, die oft in gefährlichen und packenden Situationen gipfelte. Der Unterhaltungswert war hier extrem hoch und ich bedauere es jetzt schon so lange auf Band 2 warten zu müssen, denn das Ende hatte einen gemeinen Cliffhanger in petto. Fazit: Ein vielversprechender Start in Reihe von „Astra Lost in Space“. Großartige Handlungen, ausdrucksstarke Figuren und eine tolle Umsetzung.

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