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Lenislesestunden

Posted on 19.6.2020

Im Sommer 1923 sind die Einwohner Göteborgs völlig aus dem Häuschen: Der Krieg ist vorbei, Aufbruchsstimmung liegt in der Luft und eine riesengroße Ausstellung zur Feier des dreihundertjährigen Bestehens der Stadt steht kurz bevor. So etwas hat hier noch niemand erlebt! Mittendrin ist die junge angehende Reporterin Ellen, die durch schicksalhafte Umstände in das größte Abenteuer ihres Lebens gerät - denn zur Ausstellung soll der weltbekannte Albert Einstein aus Deutschland anreisen und seine Nobelpreisrede nachholen. Als Einstein jedoch auf mysteriöse Weise verschwindet und eine zwielichtige Gestalt in Erscheinung tritt, beginnt Ellen zusammen mit dem Polizisten Nils, Nachforschungen über seinen Verbleib anzustellen. Diese Geschichte ist auf so eine kurzweilige, leichtfüßige Art erzählt, dass es eine wahre Freude war, sie zu lesen. Die Kapitel werden sowohl aus Ellens, als auch aus Nils und Einsteins Sicht geschrieben, und alle drei waren mir sehr sympathisch, auch wenn Einstein mit Sicherheit kein ganz einfacher Mensch bzw. Ehemann war. Trotzdem habe ich ihn irgendwie ins Herz geschlossen. Die Euphorie der Menschen war so greifbar, dass sich ihre Aufregung angesichts der internationalen Ausstellung direkt auf mich übertragen hat. Auch wenn die schlimmen Ereignisse der nächsten Jahre bereits ihre Schatten vorauswerfen und einem als Leser*in immer im Hinterkopf herumspuken, war dieses Buch der pure Lesegenuss. Spannung, Witz, Gefühl - für mich ein rundum gelungener Unterhaltungsroman der einen spannenden Einblick in die zwanziger Jahre liefert und mit seinem tollen Schreibstil besticht. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass im Nachwort aufgelöst wird, was an der Geschichte real und was fiktiv war. Ganz klare Leseempfehlung!

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